
Tinnitus: Symptome, Ursachen & Behandlung
Millionen von Menschen leiden unter lästigen Ohrgeräuschen, die auch als Tinnitus bezeichnet werden. In vielen Fällen hält das Ohrensausen nur kurzfristig an, manchmal tönt es aber auch über Monate oder gar Jahre. Jeder zweite Mensch leidet mindestens einmal im Leben darunter. Auf dieser Tinnitus-Ratgeberseite gehen wir auf die Symptome, die unterschiedlichen Arten und Ursachen sowie auf Behandlungsmöglichkeiten von Tinnitus ein und wir geben einen Überblick für Betroffene und deren Angehörige.
Überblick:
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Definition: Tinnitus bezeichnet Ohrgeräusche wie Pfeifen, Rauschen oder Brummen, die ohne äußeren Schallreiz wahrgenommen werden – meist einseitig, manchmal auch beidseitig.
- Ursachen: Häufige Auslöser sind Stress, Lärm, Hörstörungen oder Durchblutungsprobleme im Innenohr. Auch psychische Belastung kann eine Rolle spielen.
- Symptome: Die Geräusche treten plötzlich oder allmählich auf und können den Alltag erheblich belasten – besonders bei chronischem Verlauf.
- Behandlung: Eine Tinnitus-Retraining-Therapie, gezielte Entspannungsverfahren und bei Bedarf Hörgeräte mit Tinnitus-Funktion können helfen, die Geräusche in den Hintergrund zu drängen.
- Wichtig zu wissen: Tinnitus ist kein eingebildetes Phänomen – er ist real, messbar und behandelbar. Wer früh reagiert, kann verhindern, dass sich der Tinnitus chronisch verfestigt.

Was ist Tinnitus?
Tinnitus wird häufig als „Klingeln im Ohr“ bezeichnet, die Geräusche können jedoch sehr unterschiedlich sein. Auch ein Zischen, Rauschen, Summen oder Klicken kann im Ohr ertönen. Es gibt keine einheitliche Definition, aber im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass Menschen mit Tinnitus ein Geräusch wahrnehmen, das für andere nicht hörbar ist, weil es keine äußere Quelle dieses Geräusches gibt. Somit ist Tinnitus ein Phantomgeräusch ohne externe Schallquelle und seine Entstehung im Innenohr und Gehirn gibt der Wissenschaft noch immer Rätsel auf. Fest steht nur: Es handelt sich nicht um eine Erkrankung, sondern um ein Symptom. Sehr häufig geht Tinnitus mit einem Hörverlust einher. Bei ca. 80 % der Betroffenen besteht auch eine Schwerhörigkeit.
Das Klingeln im Ohr kann in einem oder in beiden Ohren wahrgenommen werden, in jedem Alter auftreten und betrifft ca. 15 % der Bevölkerung. Ältere Erwachsene im Alter von 60–69 Jahren sind am häufigsten davon betroffen.1
Arten von Tinnitus
Obwohl es schwierig ist, genau zu sagen, wie viele Menschen gelegentlich oder dauerhaft ein unerklärliches Klingeln, Rauschen oder Brummen im Ohr hören, ist das Problem weit verbreitet. Betroffene nehmen die Ohrgeräusche hinsichtlich Klang und Intensität ganz unterschiedlich wahr.
Ärztinnen und Ärzte unterscheiden unter anderem zwischen dem objektiven, dem subjektiven, dem sensorischen, dem somatischen und dem psychischen Tinnitus. Aufgrund der Vielfalt haben wir den Arten von Tinnitus einen eigenen Artikel auf unserer Website gewidmet.
Wenn Sie eines der oben genannten Symptome verspüren, sollten Sie einen Termin bei einer HNO-Ärztin oder einem HNO-Arzt vereinbaren. Dort erhalten Sie nicht nur mehr Informationen über die Ursachen Ihrer Beschwerden, sondern können durch die passende Behandlung auch mögliche Langzeitschäden an Ihrem Gehör verhindern.
Tinnitus Symptome erkennen
Es ist wichtig, Anzeichen für Tinnitus frühzeitig zu erkennen und gleich zu handeln, damit der Tinnitus nicht dauerhaft bestehen bleibt. Auf folgende Tinnitus-Geräusche sollten Sie achten:
- Ein konstantes Klingeln in beiden Ohren - Wie das ständige Klingeln ist auch lautes Pochen im Kopf ein Phantomgeräusch, das sich hartnäckig hält. Es klingt wie eine große Trommel oder eine Bassgitarre, die mit dem Herzschlag im Einklang ist. Dies könnte ein Anzeichen für einen pulsierenden bzw. pulssynchronen Tinnitus sein.
- Ein lautes Pochen in beiden Ohren oder ein Klingeln in einem Ohr - Wie das ständige Klingeln ist auch lautes Pochen im Kopf ein Phantomgeräusch, das sich hartnäckig hält. Es klingt wie eine große Trommel oder eine Bassgitarre, die mit dem Herzschlag im Einklang ist. Dies könnte ein Anzeichen für einen pulsierenden bzw. pulssynchronen Tinnitus sein.
- Sie hören Musik - Es gibt eine Art von Tinnitus, die sich als „musikalische Halluzinationen“ äußert. Dann hören Sie zum Beispiel Hintergrundmusik, für die es keine äußere Ursache gibt. Wenn dieser Zustand andauert, könnten Sie einen Tinnitus haben
Wie stark die Tinnitus-Symptome ausgeprägt sind, variiert von Fall zu Fall. Bei einigen Betroffenen treten die Geräusche nur vorübergehend auf, während sie bei anderen ein chronisches Problem darstellen können.

Ursachen und Risikofaktoren von Tinnitus
Tinnitus kann viele Ursachen haben – von harmlosen vorübergehenden Reizen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Auch wenn die genauen Mechanismen noch nicht vollständig geklärt sind, gilt heute als sicher: Tinnitus ist ein reales Symptom mit körperlichen oder psychischen Auslösern, keine Einbildung. Wichtig ist deshalb: Lassen Sie Ihre Ohren frühzeitig von einem HNO-Arzt oder einer HNO-Ärztin untersuchen. In vielen Fällen kann so der Auslöser identifiziert und gezielt behandelt werden. Im Folgenden finden Sie die häufigsten psychischen und physischen Ursachen sowie Risikofaktoren, die Tinnitus begünstigen können.
Psychische Ursachen
Immer häufiger wird ein Zusammenhang zwischen seelischer Belastung und Ohrgeräuschen festgestellt. Studien2 zeigen, dass Stress, innere Anspannung und psychische Erkrankungen nicht nur die Wahrnehmung von Tinnitus verstärken, sondern ihn auch auslösen können. Häufige psychische Auslöser:
- Dauerstress im Beruf oder Privatleben
- Angststörungen
- Depressionen
- Erschöpfungszustände / Burnout
Was früher nur ein Verdacht war, gilt heute als wissenschaftlich belegt: Chronischer Stress erhöht das Risiko für Tinnitus deutlich.
Physische Ursachen
Zahlreiche körperliche Faktoren können Tinnitus auslösen – oft direkt im Zusammenhang mit dem Innenohr oder der Hörverarbeitung. Häufig liegt ein Schaden an den feinen Sinneszellen des Ohrs vor, der zu einer fehlerhaften Signalübertragung führt. In vielen Fällen treten Ohrgeräusche nicht isoliert auf, sondern gemeinsam mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck. Typische körperliche Ursachen sind:
- Übermäßige Lärmbelastung (z. B. laute Arbeitsumgebung, laute Musik)
- Knalltrauma oder Hörsturz
- Schallempfindungsschwerhörigkeit (z. B. alters- oder lärmbedingt)
- Verstopfung des Gehörgangs (z. B. durch Ohrenschmalzablagerungen oder Entzündungen)
- Druckprobleme in den Nebenhöhlen oder der Nase
- Funktionsstörungen des Kiefergelenks (CMD)
- Nackenverspannungen oder chronische Muskelverkrampfungen
- Schädel-Hirn-Trauma (SHT) oder andere Kopfverletzungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, z. B. Bluthochdruck
- Innenohrerkrankungen, z. B. Menière-Krankheit oder Otosklerose
- Erkrankungen im Mittelohr, etwa eine chronische Mittelohrentzündung oder ein Paukenerguss
- Hormonelle oder Stoffwechselerkrankungen, wie Hypothyreose
- Tumorbedingte Ursachen wie das seltene Akustikusneurinom
- In seltenen Fällen kann auch der Hörnerv selbst betroffen sein – etwa durch Entzündungen, Tumore oder einer Durchblutungsstörung
Risiken und Auslöser
Neben konkreten Ursachen gibt es auch verstärkende Risikofaktoren, die einen Tinnitus begünstigen oder verschlimmern können – auch wenn sie nicht allein ausreichen, ihn auszulösen. Zu den häufigsten zählen:
- Lärmbelastung: Besonders gefährlich ist eine langjährige Belastung ohne Gehörschutz.
- Bestimmte Medikamente: Ototoxische Wirkstoffe wie bestimmte Antibiotika, Antirheumatika, aber auch ACE-Hemmer oder Betablocker können Ohrgeräusche verursachen.
- Genussmittel: Alkohol und Nikotin gelten als mögliche Risikofaktoren. Koffei hingegen wird heute nicht mehr als klar negativ bewertet – neuere Studien vermuten sogar einen schützenden Effekt.
- Ungesunder Lebensstil: Bewegungsmangel, Schlafmangel und ungesunde Ernährung können indirekt zur Entwicklung beitragen.
Obwohl die Liste möglicher gesundheitlicher Probleme im Zusammenhang mit Tinnitus recht lang ist, bedeutet ein Klingeln im Ohr nicht automatisch, dass Sie eine der oben genannten Erkrankungen haben. Deshalb ist es wichtig, Ihre HNO-Ärztin bzw. Ihren HNO-Arzt aufzusuchen, um Ihr Gehör untersuchen zu lassen. Wenn es ihm oder ihr gelingt, die Ursache des Tinnitus herauszufinden, können Ihre Beschwerden gezielt behandelt werden.

Was tun bei Tinnitus: Diagnose
Bevor eine gezielte Behandlung beginnen kann, muss zunächst die Ursache der Ohrgeräusche abgeklärt werden. Die Diagnose erfolgt meist durch eine HNO-Fachärztin oder einen HNO-Facharzt und umfasst sowohl eine gründliche Anamnese als auch verschiedene Hör- und Funktionstests.
Wann ist ein Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin notwendig?
Wenn das Ohrgeräusch länger als 24 Stunden anhält, sollten Sie einen Experten oder eine Expertin aufsuchen. Denn je früher Sie bei einem akuten Tinnitus aktiv werden, desto besser sind Ihre Heilungschancen. Und desto eher können Sie einen chronischen Tinnitus vermeiden. Bei folgenden Symptomen sollten Sie einen Termin bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vereinbaren:
Untersuchungsverfahren und Diagnoseprozess
Wenn Ihr Tinnitus Sie sehr belastet, sollten Sie sich auf alle Fälle professionelle Hilfe suchen. Sei es im medizinischen Bereich bei einem HNO-Arzt bzw. einer HNO-Ärztin oder bei psychologischen Stellen, wenn das Ohrgeräusch Sie im Alltag sehr stört. Die beste Information und Hilfe, um erst mal eine Diagnose und eine umfangreiche medizinische Abklärung zu erhalten, bekommen Sie bei Ihrem HNO-Arzt oder Ihrer HNO-Ärztin. Die HNO-Untersuchung bei von Tinnitus betroffenen Personen ist auf die Bedürfnisse von Menschen mit Ohrgeräuschen abgestimmt. Die HNO-Untersuchung bei Tinnitus läuft für gewöhnlich so ab:
Einen Hörtest und eine ausführliche Hörberatung, wenn Sie einen Hörverlust vermuten, erhalten Sie auch bei Hansaton – und das kostenlos. Vereinbaren Sie einen Termin in einem unserer Hansaton Hörkompetenz-Zentren für einen kostenlosen Hörtest. Sie erhalten professionelle Unterstützung und Beratung von unseren Hörspezialistinnen und Hörspezialisten, die gerne mit Ihnen die Hörlösung für Ihren Tinnitus auswählen, die am besten zu Ihren Hörbedürfnissen und Ihrem Lebensstil passt. Falls Sie sich vor Ihrem Termin beim Arzt bzw. bei der Ärztin oder im Hansaton Hörkompetenz-Zentrum noch online erkundigen möchten, haben Sie unter anderem folgende Möglichkeiten:
Online-Hörtest
Wenn Sie Probleme mit Ihrem Gehör haben, sollte ein Hörtest Ihre erste Anlaufstelle sein. Dank Online-Hörtests geht das heute sehr schnell und unkompliziert. Im Internet gibt es eine große Auswahl und einige der Tests, wie der Online-Hörtest von Hansaton, können sogar anonym durchgeführt werden.
Bitte beachten Sie: Diese Online-Tests sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Diagnose – eine solche erfordert einen umfassenderen Ansatz. Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem HNO-Arzt oder Ihrer HNO-Ärztin und machen Sie die notwendigen Tests, um eine endgültige Diagnose zu erhalten.
zum Online-Hörtest
Therapie und Behandlung bei Tinnitus
Rein körperlich ist Tinnitus meist nicht gefährlich – doch die ständige Geräuschbelastung kann das Leben erheblich beeinträchtigen. Vor allem bei chronischem Tinnitus leidet oft das psychische Wohlbefinden, was zu Stress, Schlafstörungen oder Konzentrationsproblemen führen kann. Deshalb zielt die Therapie nicht darauf ab, das Geräusch vollständig zu "heilen", sondern darauf, den Umgang mit dem Tinnitus zu erleichtern und seine Wahrnehmung langfristig zu verändern. Die Behandlung erfolgt dabei meist individuell abgestimmt – je nach Auslöser, Belastungsgrad und persönlichem Leidensdruck.
Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT)
Die sogennante Tinnitus-Retraining-Therapie ist ein verhaltenstherapeutisches Konzept, das bei chronischem Tinnitus eingesetzt wird. Ziel ist es, das Gehirn daran zu gewöhnen, die Ohrgeräusche als neutral oder unbedeutend wahrzunehmen – ähnlich wie z. B. das Ticken einer Uhr im Hintergrund. Die Therapie basiert auf drei Säulen:
- Aufklärung und Beratung: Wer über die richtigen Informationen verfügt und die Thematik gut kennt, empfindet die Ohrgeräusche als weniger bedrohlich.
- Klangtherapie: Mittels Konzentration auf angenehme Geräusche (Zierbrunnengeplätscher, Naturklänge, Musik etc.) wird das negative Ohrgeräusch in den Hintergrund gedrängt.
- Steigerung des psychischen und physischen Wohlbefindens: Hierfür gibt es verschiedene, sehr individuelle Ansätze, von der Verhaltens- und Gesprächstherapie bis hin zu Yoga und Tai-Chi.
Therapie und Medikamente
Ein allgemeingültiges Medikament gegen Tinnitus gibt es bisher nicht – dennoch können begleitende Behandlungen mit Arzneimitteln in bestimmten Fällen sinnvoll sein. Mögliche Einsatzbereiche:
- Kortison-Präparate bei akutem Tinnitus infolge eines Hörsturzes
- Beruhigungsmittel oder Antidepressiva, wenn Schlafstörungen, Angst oder depressive Symptome auftreten
- Durchblutungsfördernde Mittel – ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich umstritten, wird aber in Einzelfällen angewandt
- Vitaminpräparate oder Nahrungsmittelergänzung, etwa mit Magnesium, Zink oder B-Vitaminen – bei nachgewiesenem Mangel
Wichtig: Die Gabe von Medikamenten sollte immer ärztlich abgestimmt erfolgen. Eigenmedikation ohne klare Diagnose wird nicht empfohlen.
Hörgeräte und Noiser
Es könnte auch sein, dass Ihr HNO-Arzt oder Ihre HNO-Ärztin neben der Retraining-Therapie ein Kombi-Hörgerät empfiehlt. Solche Hörgeräte haben eine doppelte Wirkweise: Sie gleichen den Hörverlust aus, damit die Patientin bzw. der Patient äußere Geräusche wieder besser wahrnimmt, und sie lenken durch angenehme, positiv wahrgenommene Klänge vom lästigen Pfeifen oder Brummen ab. Tatsache ist: Etwa 80 % der Tinnitus-Betroffenen leiden gleichzeitig an einem Hörverlust. Und oft hat das Ohrensausen genau die Frequenz, die die betroffene Person am schlechtesten wahrnimmt.
Tinnitus mit Hörgeräten behandeln
Erfahren Sie, wie moderne Hörgeräte nicht nur den Hörverlust ausgleichen, sondern auch dabei helfen können, störende Ohrgeräusche wie Tinnitus wirksam in den Hintergrund zu drängen.
Mehr über Hörgeräte mit Tinnitus-Funktion
Hausmittel
Auch wenn Hausmittel keinen medizinischen Ersatz darstellen, können sie begleitend zur ärztlichen Therapie helfen, das Wohlbefinden zu steigern – besonders bei stressbedingtem Tinnitus oder leichten Beschwerden. Beliebte Hausmittel & Maßnahmen:
- Entspannungsübungen: Autogenes Training, Yoga oder Meditation helfen beim Stressabbau
- Atemtechniken: Bewusste Atmung kann Unruhe und Anspannung mindern
- Leichte Bewegung: Spazierengehen oder Schwimmen bringen Kreislauf und Nervensystem ins Gleichgewicht
- Ablenkung: Musik, Hörbücher oder Naturgeräusche helfen dabei, den Fokus vom Ohr wegzulenken
- Akupunktur, Akupressur oder sanfte Nackenmassagen, wenn Verspannungen den Tinnitus verstärken
Kritisch zu sehen sind Mittel wie Knoblauchöl, Ohrenkerzen oder Homöopathie – für deren Wirkung bei Tinnitus gibt es keine belastbaren wissenschaftlichen Nachweise.
Prävention: Wie kann ich Tinnitus vorbeugen?
Sie können Tinnitus vorbeugen. Hier haben wir einige Tipps zur Prävention von chronischen und akuten Ohrgeräuschen:
- Ursachen meiden und Ohren schützen: Gehen Sie übermäßigem Lärm aus dem Weg oder schützen Sie Ihre Ohren. Falls sich bestimmte Lärmquellen am Arbeitsplatz oder in der Freizeit nicht vermeiden lassen, verwenden Sie einen Gehörschutz.
- Allzu großem Stress aus dem Weg gehen: Denn Stress begünstigt die Entstehung von unangenehmen Ohrgeräuschen. Schalten Sie lieber einen Gang zurück, statt eines Tages ganz auszufallen.
- Zögern Sie nicht: Gehen Sie schon bei den ersten Anzeichen bzw. im akuten Stadium zum Arzt oder zur Ärztin. Denn je früher Sie sich bei ersten Ohrgeräuschen von einer Expertin oder einem Experten beraten lassen und mit einer adäquaten Therapie behandelt werden, desto besser sind Ihre Heilungschancen.
Alltagsstrategien für Tinnitus-Betroffene
In mehreren Studien2 wurde ein direkter Zusammenhang zwischen dem Schweregrad des Tinnitus, der Stressintensität und der Stressdauer festgestellt. Einfach ausgedrückt: Je mehr Stress Sie haben, desto penetranter und länger dauert der Tinnitus.
Außerdem gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen Stress und der Entstehung von Tinnitus. In einer Studie3 aus dem Jahr 2015 mit dem Titel „Stress und Tinnitus“ gaben 53,6 % der Personen mit Tinnitus an, dass ihr Tinnitus während einer besonders stressigen Zeit begann. Außerdem berichteten 52,8 %, dass sich ihr Zustand unter erhöhtem Stress verschlimmert hat.
Falls Sie bereits einen Tinnitus haben, haben wir ein paar Selbsthilfetipps und Hausmittel zur Linderung von Tinnitus für Sie:
Beeinflusst das Wetter meinen Tinnitus?
Wetterverstärkter Tinnitus ist ein Phänomen, bei dem Ohrgeräusche wie Klingeln oder Brummen durch bestimmte Wetterbedingungen verstärkt oder ausgelöst werden. Viele Betroffene wissen nicht, dass der Tinnitus vom Wetter und Klima beeinflusst werden kann:
Ein gestörtes vestibuläres System – das ist der Teil des Innenohrs, der das Gleichgewicht steuert – könnte den Zusammenhang zwischen Luftdruck und Tinnitus erklären. Die Flüssigkeit im Innenohr kann empfindlich auf Veränderungen des Luftdrucks reagieren. Wenn der Druck plötzlich abfällt, kann eine Reaktion im Ohr dazu führen, dass der Tinnitus sich plötzlich verstärkt.
Tipps für Angehörige von Menschen mit Tinnitus
Hier sind einige praktische Tipps, um Menschen mit Tinnitus zu helfen, die Beschwerden zu lindern:
- Seien Sie einfühlsam und verständnisvoll, damit die Person mit Tinnitus Vertrauen fasst und sich mit ihren Problemen an Sie wendet
Wenn Sie zusammen ausgehen oder ein Treffen vereinbaren, fragen Sie, ob es einen Ort gibt, der bevorzugt wird. Einige Treffpunkte könnten wegen der guten Geräuschkulisse angenehmer als andere sein.
Hören Sie geduldig zu, wenn der oder die Betroffene über Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit Tinnitus spricht
Bieten Sie an, sich gemeinsam an Situationen zu erinnern, die den Tinnitus verschlimmert haben. Diese Situationen können Sie dann in Zukunft meiden.
Wenn die Person mit Tinnitus Ihr Ehepartner/Lebensgefährte oder Ihre Ehepartnerin/Lebensgefährtin ist, kann der Tinnitus zu einem Beziehungsproblem werden. Sprechen Sie offen und ehrlich darüber, wie der Umgang mit dem Tinnitus Sie beide belastet.
Schlagen Sie vor, den Tinnitus professionell von einer Ärztin, einem Arzt oder einer zertifizierten Hörspezialistin bzw. einem zertifizierten Hörspezialisten untersuchen zu lassen. Die Ursachen zu verstehen, ist der erste Schritt zu einem effektiven Umgang mit Tinnitus.
Am wichtigsten ist es, optimistisch zu bleiben. Tinnitus kann inzwischen behandelt werden. Ermutigen Sie betroffene Personen, sich Hilfe zu suchen.
Mehr zu Tinnitus
Wir sind für Sie da!
Unsere Hörakustikerinnen und Hörakustiker sind in über 110 Fachgeschäften österreichweit für Sie da – auch in Ihrer Nähe.

Online-Buchung
Buchen Sie in wenigen Schritten einen kostenlosen Hörtest oder eine professionelle Hörberatung im Hansaton Hörkompetenz-Zentrum in Ihrer Nähe.
Ja, ich will einen Termin vereinbaren!
Hansaton – über 110 x in Österreich
Mein Fachgeschäft finden