0800 880 888
Haben Sie Fragen?
Möchten Sie weitere Informationen oder spezielle Auskünfte erhalten? Gerne können Sie unser Kontaktformular nutzen oder uns direkt unter 0800 880 888 (Anruf kostenlos) oder unter info@hansaton.at kontaktieren.

Das Heimtückische an einer Hörminderung ist, dass sie sich in den meisten Fällen schleichend entwickelt. Schritt für Schritt gehen die Lebensfreude und Lebensqualität verloren. Es ist wichtig, die ersten Anzeichen richtig zu deuten und der Hörminderung so früh wie möglich entgegenzuwirken.

Symptome bei pulssynchronem Tinnitus

Die Töne, die mit den verschiedenen Arten von Tinnitus verbunden werden, unterscheiden sich normalerweise von Person zu Person. Aber das Hauptsymptom eines pulsierenden Tinnitus ist ein Klingeln im Ohr. Außerdem können Sie Töne hören, die sich wie folgt beschreiben lassen:
  1. Rauschen
  2. Knirschen
  3. Zischen
  4. Pfeifen
Das sind jedoch nicht die einzigen Geräusche, die bei einem pulssynchronen Tinnitus auftreten können. Wie der Name bereits andeutet, können Sie auch pochende oder klopfende Töne hören, die Ihrem Herzschlag folgen (eine Auswirkung des Blutkreislaufs in Ihrem Körper).
 

Ursachen bei pulsierendem Tinnitus

Während es beim gewöhnlichen Tinnitus oft schwierig ist, die Ursache festzustellen, ist das beim pulssynchronen Tinnitus meist einfacher. Häufig wir das Auftreten durch eine Veränderung der Blutzufuhr zu den Gefäßen im Ohr und um das Ohr herum (Kopf und Schultern) begünstigt. Oder Ihre Wahrnehmung der Geräusche im Kopf hat sich verändert.

Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Erhöhte Durchblutung des Körpers: zum Beispiel durch eine Schwangerschaft, Sport, Medikamente oder eine Anämie (schwere Form von Eisenmangel)
  • Ungewöhnlich geformte Blutgefäße: Blutgefäße, die außergewöhnlich geformt sind, können dazu beitragen, dass das Blut schneller fließt. Dann rauscht es lauter als langsam fließendes Blut.
  • Verstopfte Arterien: Arteriosklerose kann dazu führen, dass sich Fett in den Arterien ablagert und sie verstopft. So kann das Blut nicht ungehindert fließen.
  • Aber auch Nackenverspannungen oder Halswirbelsäulenbeschwerden können zu pulssynchronem Tinnitus führen.

Diagnose von pulssynchronem Tinnitus

Wenn Sie ein pulsierendes Geräusch wahrnehmen, empfiehlt es sich, sich von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen zu lassen. Er bzw. sie wird Ihre Symptome mit Ihrer Krankenakte abgleichen und Sie auch nach anderen Beschwerden fragen. Außerdem wird die Blutzirkulation in Ihren Ohren und im Nacken untersucht.

Manchmal sind zusätzliche Tests nötig, um Ihre Erkrankung genauer zu bestimmen:

  • Hörtest
  • Blutuntersuchung
  • MRT
  • CT-Scan
  • Angiografie (um zu überprüfen, wie gut Ihre Blutgefäße funktionieren)
  • Ultraschalluntersuchung
  •  
    Sollte Ihr Arzt oder Ihre Ärztin in der Lage sein, den pulssynchronen Tinnitus nur mit einem Stethoskop zu diagnostizieren, handelt es sich um einen objektiven pulssynchronen Tinnitus.

    Ist dies nicht möglich, handelt es sich um einen subjektiven pulssynchronen Tinnitus. Dann werden Sie möglicherweise an einen HNO-Arzt oder eine HNO-Ärztin verwiesen, um Ihre Beschwerden weiter untersuchen zu lassen. Im Falle von Verspannungen können auch Fachpersonen im Bereich Orthopädie oder Physiotherapie sehr hilfreich sein.

Behandlung von pulsierendem Tinnitus

In den meisten Fällen von pulsierendem Tinnitus erfolgt die Behandlung durch die Behebung der zugrunde liegenden Ursache. Wenn der Tinnitus beispielsweise durch Bluthochdruck oder ein Venen- oder Arterienleiden verursacht wird, kann er mit entsprechenden Medikamenten und gezielten Veränderungen des Lebensstils behandelt werden.

Diese Veränderungen könnten beispielsweise sein:
  • Sich regelmäßig bewegen
  • Mit dem Rauchen aufhören
  • Stress reduzieren
  • Umstellung auf eine natriumarme Ernährung
Manchmal lassen sich die Ursachen aber auch medikamentös oder chirurgisch beheben. Lassen Sie sich von Ihrem Haus- oder HNO-Arzt bzw. von Ihrer Haus- oder HNO-Ärztin zu den möglichen Therapien beraten.
Wenn es keinen spezifischen Auslöser gibt oder wenn dieser nicht ermittelt werden kann, besteht die Behandlung darin, den bestmöglichen Umgang mit der Erkrankung zu erlernen. Mit anderen Worten: Sie sollten Ihr Gehirn darin trainieren, die Tinnitusgeräusche zu ignorieren. In vielen Fällen hilft auch aktives Stressmanagement. Auf diese Weise können Sie die Auswirkungen des Tinnitus auf Ihren Alltag minimieren.

In diesem Fall stehen Ihnen folgende Optionen zur Verfügung:
  • Klangtherapie
  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
  • Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT)
  • Entspannungsübungen
  • Achtsamkeitstechniken
  • Beratung durch eine Expertin oder einen Experten
  •  Auf unserer Tinnitus Ratgeber finden Sie nähere Beschreibungen dazu.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum pulssynchronen Tinnitus

Ist pulssynchroner Tinnitus gefährlich?
  • Der pulssynchrone Tinnitus an sich ist in der Regel nicht gefährlich. Allerdings können sich Betroffene durch die Symptome stark beeinträchtigt fühlen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin bzw. ein Hörakustiker oder eine Hörakustikerin kann Ihnen geeignete Strategien empfehlen, um die Symptome in den Griff zu bekommen.
    Es kann aber sein, dass dem pulssynchronen Tinnitus eine Erkrankung zugrunde liegt. Daher sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin sprechen, falls Ihnen Symptome an sich selbst auffallen. Er bzw. sie führt dann die entsprechenden Tests durch und berät Sie.
Was kann ich selbst tun, um pulssynchronen Tinnitus loszuwerden?
Manchmal klingt ein pulssynchroner Tinnitus durch Beseitigung der zugrunde liegenden Ursache vollständig ab. Bei Menschen, die unter hohem Blutdruck leiden, können beispielsweise eine natriumarme Diät und regelmäßige Bewegung die Symptome lindern. Wichtig ist aber, immer mit der Ärztin oder dem Arzt abzuklären, was die richtige Behandlung bzw. das richtige Verhalten in Ihrem Fall ist.
Kann pulssynchroner Tinnitus von Stress kommen?
Es gibt keine Beweise dafür, dass in jedem Fall Tinnitus durch Stress verursacht wird, es gibt aber viele Studien, die dafürsprechen. Außerdem kann sich ein bestehender Tinnitus durch Stress durchaus verschlimmern. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen innerer Anspannung und einem pulsierenden Tinnitus geben könnte, insbesondere dann, wenn die betroffene Person davor über längere Zeit unter großem Stress gestanden ist.

In dem Fall treten die Symptome plötzlich auf, wenn der Stress hoch ist. Achten Sie auf sich selbst, und zwar nicht nur auf Ihren Körper, sondern auch auf Ihre Psyche. Wenn Sie das tun, können Sie damit die Auswirkungen des pulssynchronen Tinnitus auf Ihren Alltag erheblich beeinflussen.
 
Wie kann ich mit pulssynchronem Tinnitus leben lernen?
Wenn er keine Ursache hat, die beseitigt werden kann, und nicht durch Anstrengung ausgelöst wurde, dann ist der pulsierende Tinnitus normalerweise dauerhaft. Er verschwindet selten von allein, auch wenn das sehr vom Einzelfall abhängt. Es gibt jedoch Mittel und Wege, mit dem Tinnitus leben zu lernen. Viele Betroffene machen beispielsweise die Erfahrung, dass Klang-, Entspannungs- und kognitive Verhaltenstherapien (sowie andere Therapieformen) die Symptome lindern können. Eine Beschreibung dieser Behandlungsmethoden finden Sie auf unserer Tinnitus-Ratgeberseite
 
Ist pulssynchroner Tinnitus heilbar?
Wenn der Tinnitus auf eine klar erkennbare Ursache zurückgeht und diese wirksam behandelt werden kann, dann kann der pulssynchrone Tinnitus behoben werden.
Es kommt jedoch vor, dass keine Ursache identifiziert werden kann. In dem Fall konzentriert sich die Behandlung darauf, den richtigen Umgang mit dem Tinnitus zu erlernen, anstatt ihn zu heilen. Hilfe bieten hier die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT), Achtsamkeitsübungen und die Klangtherapie. Eine Beschreibung dieser Behandlungsmethoden finden Sie auf unserer Tinnitus-Ratgeberseite
Ist pulssynchroner Tinnitus vererbbar?
Neuere Studien deuten darauf hin, dass einige Formen von Tinnitus familiär gehäuft auftreten, dass Menschen also genetisch dazu veranlagt sein können, einen Tinnitus zu entwickeln. Es gibt allerdings ebenfalls deutliche Hinweise darauf, dass auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen.
Kann pulssynchroner Tinnitus intervallartig auftreten?
Ja. Die mit pulsierendem Tinnitus einhergehenden Geräusche – wie z. B. Pochen, Pfeifen, Klingeln – sind nicht unbedingt konstant zu hören, sondern können kommen und gehen. Das gilt insbesondere dann, wenn der Tinnitus durch Anstrengung ausgelöst wird: Sobald sich der Blutdruck normalisiert, klingen die Symptome ab.

Ein pulssynchroner Tinnitus ist in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Manchmal deutet er jedoch auf ein unter Umständen schwerwiegenderes gesundheitliches Problem hin. Daher ist es wichtig, die Symptome so bald wie möglich von einem Arzt bzw. einer Ärztin untersuchen zu lassen.
Verschwindet ein pulssynchroner Tinnitus wieder von selbst?
Ein pulsierender Tinnitus kann von allein verschwinden. Das ist aber von Fall zu Fall unterschiedlich und hängt ganz von den jeweiligen Ursachen ab. Tritt der Tinnitus z. B. während des Sports auf, wenn der Blutdruck steigt, dann klingt er meist ab, sobald sich der Körper selbst reguliert.