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Ohrentzündungen treten so häufig auf, dass sie bei Kinderärzten in Deutschland für mehr als 6 Prozent aller Besuche verantwortlich sind. Statistisch gesehen, erkranken 75 Prozent aller Kinder unter drei Jahren an akuten Ohrentzündungen. Chronische Ohrentzündungen treten bei zwei Drittel aller Kinder unter sechs Jahren auf.

Was sind die Hauptarten von Ohrentzündungen?

Es gibt zwei Arten von Ohrenentzündungen:
 

Otitis Externa

Die erste wird Außenohrentzündung, Otitis externa oder auch Schwimmerohr, genannt. Sie befällt den Gehörgang, der von der Ohröffnung bis zum Trommelfeld führt. Eine Außenohrentzündung tritt dann auf, wenn Wasser in den Gehörgang gerät und aufgrund von Schmalzablagerungen nicht mehr herauskommt. Das schafft ideale Voraussetzungen für ein Bakterienwachstum. Der Körper reagiert auf die Infektion mit Entzündung, Schmerz, Rötung und manchmal sogar Fieber.


Otitis Media

Die zweite Art nennt sich Mittelohrentzündung oder Otitis Media. Sie tritt auf, wenn ein Virus oder Bakterien zu einer Infektion des Mittelohres führen. Diese Krankheit wird durch eine Verstopfung der Kanäle im Inneren des Ohres mit Schleim und Flüssigkeit verursacht. Mittelohrentzündungen können extrem schmerzhaft sein und ziehen oft hohes Fieber, Einschränkungen des Hörvermögens, Übelkeit und Erbrechen nach sich. Die Ansammlung von Flüssigkeit kann zu Hörminderung führen, da die Ohrflüssgkeit den Eintritt der Schallwellen blockiert.

Diese Art der Ohrentzündung tritt bei Kleinkindern und Säuglingen besonders häufig auf. Ohrentzündungen werden oft dadurch verursacht, dass Babys und Kleinkinder an ihren Ohren ziehen oder daraufschlagen. Die meisten Mittelohrentzündungen treten in Verbindung mit Infektionen der Atemwege oder Allergien auf. Es wird vermutet, dass vierzig Prozent aller Fälle von Bakterien verursacht werden, der Rest von Viren.

Wie viele Arten von Otitis Media (Mittelohrenzündung) gibt es?

Es gibt vier Hauptarten von Otitis Media:
  • Akute Otitis Media
  • Wiederkehrende akute Otitis Media
  • Otitis Media mit Erguss (OME)
  • Chronische Otitis Media mit Erguss. 

Akute Otitis Media tritt plötzlich auf und macht sich durch Schwellungen und eine Rötung hinter dem Ohr und um das Trommelfell bemerkbar. Die Flüssigkeits- und Schleimansammlungen im Mittelohr führen oft zu Ohrenschmerzen, Fieber und partiellem oder totalem Hörverlust. Wiederholte Episoden von Mittelohrentzündung werden als wiederkehrende akute Otitis Media bezeichnet. Patienten leiden an Otitis Media mit Erguss (OME), wenn sich Flüssigkeit im Mittelohr befindet, ohne dass Symptome oder eine akute Infektion vorhanden sind. Das kann vorkommen, wenn die Infektion sich löst, sich aber weiterhin Schleim und Flüssigkeit im Mittelohr ansammelt. Aufgrund dieser Ansammlungen fühlt der Patient ein Völlegefühl im Ohr, was die Hörfähigkeit klar einschränkt. OMEs gehen typischerweise von alleine zurück. Eine OME wird als chronisch bezeichnet, wenn der Mittelohrerguss mindestens drei Monate andauert.

Was sind Symptome von Mittelohrentzündungen?

Einige der häufigsten Symptome einer Otitis Media sind:
  • Ohrenschmerzen, oft pochend
  • Fieber
  • Druck oder Völlegefühl im Ohr
  • Eiteraustritt aus dem Ohr
  • Schwerhörigkeit im betroffenen Ohr
  • Übelkeit und Erbrechen
Nicht alle dieser Symptome müssen notwendigerweise vorhanden sein, um eine Ohrentzündung zu diagnostizieren.
Mann mit Ohrenschmerzen

Warum erkranken Kinder so häufig unter Otitis Media?

Einer der Gründe dafür, dass Kinder so häufig an Otitis Media erkranken, liegt in der Eustachi‘schen Röhre. Da die Eustachi‘sche Röhre bei Kindern waagrechter ist als bei Erwachsenen, verhindert sie den reibungslosen Fluss von Flüssigkeiten. Wenn dieser nicht gut funktioniert, kann Schleim nicht hinter dem Trommelfell abfließen. Stattdessen bleibt er stecken und verursacht Schmerzen und Druck. Diese Situation führt dann oft zu Infektionen. Im Zuge des Wachstums wird die Eustachi‘sche Röhre vertikaler, sodass Schleim besser abtransportiert wird.
Abbildung mit Beschriftung des Ohres

Wie können Sie Mittelohrentzündung vorbeugen?

Der Schlüssel zur Vorbeugung vor Otitis Media liegt darin, die Ansammlung von Flüssigkeiten zu minimieren. Richtige Ernährung kann bei der Reduzierung der Risiken eine wichtige Rolle spielen. Lebensmittelallergene wie Kuhmilch und Zucker führen zu einer Überproduktion von Schleim und Flüssigkeit. Es kann ungemein hilfreich sein, diese Lebensmittel aus der Ernährung zu entfernen.

Ebenfalls enorm wichtig ist es, sich keinen Umweltallergenen wie Passivrauchen auszusetzen. Zigarettenrauch schafft ein Klima, in dem sich Bakterien und Viren wohlfühlen.

Diagnose und Behandlung

Nehmen Sie jede Art von Ohrentzündungen und Ohrenschmerzen auf jeden Fall ernst. Kinderärzte und Hals-Nasen-Ohren-Ärzte sind am Besten ausgebildet, eine Otitis media zu diagnostizieren. Sie besitzen außerdem die richtigen Instrumente, um in das Ohr hineinzuschauen. Wenn Sie an einer akuten Mittelohrentzündung leiden, ist ihr Trommelfell stark gerötet. Sollte es dazu im Innenohr zu Eiterbildung gekommen sein, ist Ihr Trommelfell leicht nach vorne gewölbt. Diese Wölbung erhöht das Risiko eines Trommelfelldurchbruchs.

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen rezeptfreie oder rezeptpflichtige Ohrentropfen verschreiben, um Ihre Symptome zu lindern. In manchen Fällen kann die Einnahme von Antibiotika notwendig werden, um die Infektion zu beseitigen. Während die akute Entzündungsphase zwei bis drei Tage dauert, nimmt der gesamte Heilungsprozess zwischen zwei und vier Wochen in Anspruch. Angemessen verschriebene Medikamente können die Dauer der Infektion verkürzen.
Um sicherzugehen, sollten Sie auf jeden Fall ihren HNO-Arzt bzw. Ihre HNO-Ärztin aufsuchen, wenn sie Ohrenschmerzen haben oder an Hörminderung leiden. Achten Sie besonders auf Zeichen einer Mittelohrentzündung bei Babys und Kleinkindern, die oft an Ihren Ohren ziehen, wenn sie von Ohrenschmerzen geplagt werden, und suchen Sie so schnell wie möglich eine Ärztin oder einen Arzt auf.

Da eine hohe Zahl der Otitis-media-Fälle auf Viren zurückzuführen sind, stellen Antibiotika nicht immer die richtige Behandlungsmethode dar. Auf Basis Ihrer Symptome kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin einschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass Ihre Infektion von Bakterien oder Viren verursacht wurde. Zusätzlich zur fachärztlichen Behandlung können Sie auch versuchen, die Symptome einer Mittelohrentzündung mit Hausmitteln zu lindern.

Hausmittel bei Otitis Media

Sie können mehrere Methoden anwenden, um die Symptome einer Mittelohrentzündung zu lindern. Trinken Sie beispielsweise mehr Wasser, um Ihrem Körper zu helfen, die Infektion zu lösen und die Bakterien oder Viren aus Ihrem Körper„auszuwaschen“

Die folgenden Hausmittel können helfen, Schmerzen zu lindern. Warten Sie allerdings nicht, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn das Fieber oder die Ohrenschmerzen nicht zurückgehen sollten. Denken Sie bitte daran, dass Hausmittel zwar recht hilfreich sein, aber niemals eine Ärztin oder einen Arzt ersetzen können.
Olivenöl als Naturmittel zum Ohrenjucken

Die folgenden Hausmittel können helfen, Schmerzen zu lindern. Warten Sie allerdings nie damit, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn das Fieber oder die Ohrenschmerzen nicht zurückgehen sollten. Denken Sie bitte daran, dass Hausmittel zwar recht hilfreich sein, aber niemals einen Arzt ersetzen können.

Zwiebelwickel

Zwiebelwickel verursachen eine ziemliche Sauerei, diese uralte Behandlungsmethode lindert Ohrenschmerzen aber meist zuverlässig.

Befolgen Sie diese Anleitung, wenn Sie diese Methode anwenden möchten:
  • Schritt 1:Hacken Sie eine Zwiebel klein.
  • Schritt 2:Lassen Sie die Zwiebelwürfel einige Minuten vorsichtig in 1/4 Liter Wasserköcheln. Rühren Sie gelegentlich um, damit die Zwiebelwürfel nicht anbrennen.
  • Schritt 3:Wickeln Sie die Zwiebel in eine Stoffwindel oder einen anderen weichen Stoff ein.
  • Schritt 4: Lassen Sie die Mixtur abkühlen, um die Haut nicht zu verbrennen.
  • Schritt 5: Halten Sie den warmen Wickel mindestens fünf Minuten lang an das Ohr.
  • Schritt 6: Wenn nötig, können Sie den Wickel mehrere Male erneut erhitzen und wiederverwenden.
  • Schritt 7: Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis der Schmerz zurückgeht

Ohrenentzündung und Ernährung

Die Ernährung spielt bei der Linderung der Symptome einer Otitis media eine große Rolle. Befolgen Sie diese Ernährungsempfehlungen, um den Schmerz zu lindern und wiederkehrende Infektionen zu verhindern. Für optimale Ergebnisse könnte es notwendig sein, drastische Änderungen an der Ernährung vorzunehmen.
Familie kocht gemeinsam

Empfohlene Lebensmittel

Sie können Ihrem Körper dabei helfen, eine Mittelohrentzündung zu bekämpfen, indem Sie Ihr Immunsystem stärken.Das gelingt mit einer gesunden Ernährung.
  • Essen Sie frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und hochwertiges Eiweiß
  • Trinken Sie viel Wasser, um den Schleim zu verdünnen
  • Essenzielle Fettsäuren, wie sie in Kaltwasserfischen, Leinsamen und Leinsamen-Öl zu finden sind, helfen dabei, Entzündungen und die oft dahinterliegenden Allergien zu lindern
  • Stellen Sie unter Anleitung Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes die Ernährung Ihres mit Flasche gestillten Babys auf laktosefreie Babynahrung um
  • Stillende Mütter sollten häufige Allergene wie Kuhmilch vermeiden

Weitere Empfehlungen

  • Füttern Sie Kinder nicht, wenn diese auf dem Rücken liegen. Sie sollten mindestens dreißig Grad geneigt sitzen, um Flüssigkeitsansammlungen in der Eustachi‘schen Röhre zu vermeiden.
  • Rauchen Sie nicht und setzen Sie Ihr Kind nie Rauch aus
  • Verwenden Sie keine Wattestäbchen, da diese den Gehörgang mit Ohrenschmalz (Cerumen) verstopfen können
  • Verhindern Sie während einer Infektion, dass Feuchtigkeit in Ihr Ohr eintreten kann
  • Wenden Sie lokal Wärme an, um Schmerzen zu lindern. Wickeln Sie etwa eine Wärmeflasche in ein Handtuch ein und halten Sie diese zum Ohr.

Komplikationen bei Ohrenentzündungen

Häufig auftretende Mittelohrentzündungen können ernste Komplikationen nach sich ziehen. Eine solche Komplikation ist das Formen von Narbengewebe auf dem Trommelfell. Solches Narbengewebe kann zu Hörproblemen und sogar Rissen im Trommelfell führen. Wenn die winzigen Gehörknöchelchen im Mittelohr beschädigt oder verformt werden, kann Hörminderung die Folge sein.

Aufgrund dieser ernsten Komplikationen ist eine Diagnose von einem Facharzt oder einer Fachärztin so wichtig. Ignorieren Sie Ohrenschmerzen und eine Hörminderung niemals, sondern konsultieren Sie umgehend eine HNO-Spezialistin oder einen HNO-Spezialisten.

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