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Die Geschichte der Hörgeräte

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Die Geschichte der Hörgeräte

12 Min.

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Erscheinungsdatum: 14. Februar 2022

Datum der letzten Überarbeitung: 7. Oktober 2024

Im Laufe der Geschichte haben Menschen nach Lösungen gesucht, um ihre Hörfähigkeit zu verbessern oder ihr Hörvermögen wiederherzustellen. Vor der Einführung moderner Hörgeräte waren Menschen mit Schwerhörigkeit auf unterschiedliche Geräte angewiesen, darunter auch Hörrohre in Form eines Trichters. In diesem Artikel befassen wir uns mit der Geschichte der Hörgeräte sowie deren Funktionalität und Wirksamkeit und beleuchten die Herausforderungen, mit denen schwerhörige Menschen vor der Erfindung von Hörgeräten konfrontiert waren.

Überblick:

  • Was sind Hörrohre und wann wurden sie erfunden?
  • Wie haben Hörrohre funktioniert?
  • Funktionieren Hörrohre tatsächlich?
  • Waren Hörrohre sicher?
  • Technologische Fortschritte durch Hörgeräte
  • Zusammenfassung

Was sind Hörrohre und wann wurden sie erfunden?

Einst königlichen Lauschern vorbehalten, fand das Hörgerät in den letzten 200 Jahren Einzug in das gemeine Gehör. Was die wenigsten wissen, ist, dass das erste Hörgerät, das zum Patent angemeldet wurde, von der englischen Königin Alexandra im Jahre 1901 getragen wurde.

Vor der Erfindung von Hörgeräten standen Menschen mit Schwerhörigkeit im Alltag vor großen Herausforderungen. Die Kommunikation mit anderen war eine gewaltige Aufgabe, da das Sprachverständnis stark vom Lippenlesen und von Gesten abhing. Menschen mit Hörverlust waren oft von gesellschaftlichen Zusammenkünften isoliert und hatten Schwierigkeiten, sich an Gesprächen zu beteiligen, Bildung zu genießen oder einer Arbeit nachzugehen. Im frühen 17. Jahrhundert entstanden die ersten primitiven Hörgeräte in Form von Hörrohren. Diese trompetenförmigen Geräte wurden aus verschiedenen Materialien wie Holz, Metall und sogar Tierhörnern gefertigt. Ziel des Designs war es, Schallwellen einzufangen und zu verstärken, bevor sie in den Gehörgang geleitet werden. Hörrohre in Form eines Trichters haben den Schall bereits um 20–30 dB verstärkt und damit die Hör- und Lebensqualität von Betroffenen merklich verbessert. Die früheste Beschreibung einer solchen „Ohr-Trompete“ stammt vom französischen Jesuitenpriester und Mathematiker Jean Leurechon in seinem Werk Recreation mathematicque (1634).1

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Wie haben Hörrohre funktioniert?

Hörrohre arbeiten nach dem Prinzip der Schallsammlung und -verstärkung. Wenn Schallwellen durch die weite Öffnung gelangen, werden sie zu einem schmaleren Rohr geleitet, das direkt ins Ohr führt. Durch die Form des Geräts kann der Schall fokussiert und in den Gehörgang geleitet werden, sodass Menschen mit Schwerhörigkeit besser hören können.

Funktionieren Hörrohre tatsächlich?

Obwohl Hörrohre eine gewisse Verstärkung lieferten, schwankte ihre Wirksamkeit je nach Bauart und individuellem Hörverlust. Größere und längere Hörrohre boten im Allgemeinen eine bessere Verstärkung. Tatsächlich verwendete Beethoven beim Komponieren Hörrohre, um den Klang in seine Ohren weiterzuleiten. Aber: Die Möglichkeiten von Hörrohren waren dennoch beschränkt. Sie konnten keine Hintergrundgeräusche herausfiltern, was die Unterscheidung von Geräuschen erschwerte. Auch waren ihre Verstärkungsmöglichkeiten auf bestimmte Töne oder Frequenzen beschränkt, was zu einer verzerrten oder gedämpften Klangwahrnehmung führte.2

Waren Hörrohre sicher?

Trotz ihrer Vorteile waren Hörrohre nicht ohne Risiken. Ihre übermäßige Verwendung konnte aufgrund der Ansammlung von Schmutz und Ohrenschmalz zu Reizungen und Infektionen des Gehörgangs führen. Darüber hinaus erschwerte die Größe den Benutzern die Teilnahme an Aktivitäten, die Mobilität oder Diskretion erforderten. Hörrohre waren auffällig und wurden oft als stigmatisierend empfunden, was viele Menschen davon abhielt, sie offen zu benutzen.

Technologische Fortschritte durch Hörgeräte

Die Erfindung des Telefons im späten 19. Jahrhunderts brachte einen revolutionären Wandel auf dem Gebiet der Hörgeräte mit sich. Die verwendete Telefontechnik war jedoch noch immer recht groß und unhandlich.

Das erste tragbare Hörgerät

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden elektronische Hörgeräte eingeführt. Diese nutzten Kohlenstoffmikrofone, um Schallwellen in elektrische Signale umzuwandeln.3 Diese frühen Hörgeräte ebneten den Weg für die Entwicklung moderner Hörgeräte, analoger wie digitaler Modelle, die sich bis heute stetig weiterentwickeln. 1901 war es so weit, als der amerikanische Ingenieur Miller R. Hutchinson das Patent für das erste tragbaren Hörgerät anmeldete. Dieses Gerät, welches auch Königin Alexandra von England besaß, war bereits deutlich kleiner – wog jedoch stattliche 12 Kilo.

Das erste Hinter-dem-Ohr-Hörgerät

In den 1940er-Jahren waren die Hörgeräte dann schon auf die Größe einer Zigarettenschachtel geschrumpft. Mit Einführung des Transistors in den 1950ern gelang der Durchbruch. Der Grundstein für Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte war gelegt.

Anfang der digitalen Hörgeräte

Bis in die 1980er-Jahre waren die Hinter-dem-Ohr- und später die Im-Ohr-Hörgeräte auf einem bereits sehr hohen technologischen Standard. Dann aber ergriff die digitale Revolution auch die Hörgerätetechnik. Bis heute werden die Geräte ständig weiterentwickelt, damit möglichst natürliche und scharfe Klangbilder erreicht werden. Und dabei werden die Geräte auch immer kleiner und diskreter, sodass sie im Ohr kaum mehr zu erkennen sind.

Moderne Hörgeräte

In modernen Hörsystemen ermöglicht die Digitaltechnik und auch die Künstliche Intelligenz (KI) heute zunehmend, dass auch Betroffene mit einem starken Hörverlust ein Leben mit allen Sinnen genießen und vom natürlichen Klang profitieren können. Moderne digitale Hörgeräte sind in der Art und Weise, wie sie Schall aufnehmen, verarbeiten und verstärken, automatisiert worden, um Ihnen die Kommunikation in schwierigen Hörsituationen zu erleichtern. Sie können mit Ihren liebsten Bluetooth-Geräten verbunden werden, sind über eine App steuerbar und erlernen sogar Ihre bevorzugten Programm- und Lautstärkeeinstellungen mithilfe künstlicher Intelligenz. Auch wiederaufladbare Hörgeräte mit Akku und wasserdichte Hörgeräte sind heutzutage erhältlich.

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Zusammenfassung

Hörgeräte haben in Sachen Innovation in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Reise hingelegt. Während Hörrohre eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Menschen mit Hörbehinderungen spielten, führten ihre Einschränkungen und Unannehmlichkeiten schließlich zur Entwicklung ausgefeilter Hörgerätetechnologien, wie wir sie heute kennen. Hörgeräte sind jetzt nicht nur kleiner und diskreter, sondern können auch eine personalisierte Verstärkung und Klangverarbeitung bereitstellen. Das verbessert die Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust erheblich.

Quellen:

  1. Wikipedia contributors. (2023, May 12). Ear trumpet. In Wikipedia, The Free Encyclopedia. Retrieved from https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Ear_trumpet&oldid=1154471924 on 11 July 2023.
  2. Tavartkiladze, G. A., & Chikhladze, N. M. (2019). History of Audiology. In Otology and Neurotology (pp. 61-66). Springer.
  3. Tyler, R. S. (2017). History of hearing aids. In The Consumer Handbook on Hearing Loss and Hearing Aids (pp. 13-26). Plural Publishing.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Informationszwecken. Diese Informationen sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung. Wenn Sie Fragen bezüglich Ihrer Gesundheit haben, sollten Sie sich immer an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft wenden.  

Autor

Hansaton

Bewertet von:

Hansaton


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