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Ohrinfektionen sind bei Babys und Kleinkindern alles andere als selten. Tatsächlich zählen Ohrinfektionen zu den Hauptgründen für einen Besuch bei der Ärztin oder beim Arzt. Zum Glück sind Ohrinfektionen weder ansteckend noch wirklich schwerwiegend – meistens klingen sie innerhalb weniger Tage ab. Allerdings können die meisten Kinder ihre Beschwerden nicht richtig in Worte fassen. Daher kann es in einigen Fällen zu ernsthaften Komplikationen kommen. Hier finden Sie einige wichtige Informationen zu Ohrinfektionen, unter anderem zu Ursachen, Symptomen, Diagnosen, Risiken und Behandlungsmöglichkeiten, über die Sie sich im Klaren sein sollten.

So erkennen, behandeln und verhindern Sie Ohrinfektionen bei Kleinkindern und Babys

Ohrinfektionen zählen bei Kleinkindern zu den Hauptgründen für einen Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin.

Es handelt sich also um nichts Ungewöhnliches. In manchen Ländern erkranken bis zu vier von fünf Kindern daran und einige Kinder leiden sogar mehrmals im Jahr an einer Ohrinfektion. Recht häufig geht einer Ohrinfektion eine Erkältung, ein grippaler Infekt oder eine Infektion der Nebenhöhlen voraus.

Die gute Nachricht ist, dass Ohrinfektionen nicht ansteckend und allgemein auch nicht gefährlich sind. Meistens klingen sie in ein paar Tagen von selbst ab. Ihre Symptome lassen sich mit Schmerzmitteln lindern, die ohne Rezept erhältlich sind.

Die größte Schwierigkeit beim Umgang mit Ohrinfektionen besteht darin, dass Kleinkindern für gewöhnlich im wahrsten Sinne die Worte fehlen, um ihre Beschwerden zu beschreiben. In bestimmten Situationen kann es auch zu Komplikationen kommen.

Nachstehend finden Sie eine kleine Übersicht zu Ohrinfektionen bei Babys und Kleinkindern sowie häufig gestellte Fragen, Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten, Hausmitteln, Risiken, Vorbeugemaßnahmen und mehr.

Ursachen von Ohrinfektionen

Es gibt verschiedene Arten von Ohrinfektionen. Mittelohrentzündungen (in der Fachsprache „Otitis media“ genannt) werden durch Viren und Bakterien ausgelöst. In vielen Fällen breitet sich eine durch eine Erkältung, einen grippalen Infekt oder eine Atemwegserkrankung ausgelöste Infektion vom Rachen bis zu den Ohren aus. Solche Infektionen können dazu führen, dass die Eustachischen Röhren anschwellen und zugedrückt werden. Diese Röhren dienen unter anderem dazu, dem Innenohr Frischluft zuzuführen. Wenn sich diese verengen oder verschließen, können Flüssigkeiten nicht mehr aus dem Ohr abfließen. Bei solchen Flüssigkeitseinschlüssen sind Infektionen nahezu vorprogrammiert. Flüssigkeiten können sich auch als Eiter hinter dem Trommelfell ansammeln. Dadurch wird Druck auf das Trommelfell ausgeübt. Es entsteht eine Reizung und das Trommelfell verbiegt und rötet sich.
Mädchen hält sich Hand ans Ohr
Kinder unter drei Jahren sind anfälliger für Ohrinfektionen, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Ihre Eustachischen Röhren sind außerdem deutlich kürzer als bei Erwachsenen und verschließen sich somit leichter. Manche Kinder erleiden gleich mehrere Ohrinfektionen pro Jahr. In einigen Fällen kann auch nach dem Ausheilen der Infektion etwas Flüssigkeit hinter dem Trommelfell zurückbleiben. Außenohrinfektionen (fachsprachlich „Otitis externa“) entstehen für gewöhnlich durch eine körperliche Schädigung des Ohrs, häufig durch zu viel Wasser oder weil Fremdkörper in das Ohr eingeführt wurden.

Symptome von Ohrinfektionen und Ohrenschmerzen

Das Erkennen einer Ohrinfektion bei Babys und Kleinkindern kann vor allem deshalb problematisch sein, weil die Kinder noch nicht sprechen können. Daher müssen Erwachsene sehr aufmerksam auf andere Anzeichen achten. 

Sie sollten unter anderem nach folgenden Symptomen, die auf eine Mittelohrinfektion hindeuten können, Ausschau halten:
  • Ohrenschmerzen
  • Schwierigkeiten beim Schlafen 
  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Ruhelosigkeit, Reizbarkeit und Überempfindlichkeit
  • Schmerzen beim Nuckeln oder Kauen
  • Häufiger Griff ans Ohr
  • Rückstände im Ohr
  • Schmerzreaktionen beim Berühren des Ohrs
  • Fieber
  • Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht
  • Schlechtes Hörvermögen oder verminderte Reaktion auf Geräusche
  • Appetitverlust
  • Flüssigkeitsaustritt aus dem Ohr
Diese Symptome treten üblicherweise recht schnell auf. Manchmal allerdings können auch Fieber und Überempfindlichkeit die einzigen Anzeichen sein. Eine Ohrinfektion kann sich auch durch Husten, eine laufende Nase oder Halsschmerzen ankündigen.

Hausmittel bei Ohrinfektionen

Kinderohr
Es gibt ein paar einfache Möglichkeiten, wie Sie Kindern das Leben bei einer Ohrinfektion leichter machen können. Rezeptfreie Schmerzmittel sind ein guter Anfang, da sie Ohren- und andere Schmerzen lindern und meist auch das Fieber senken.  Warme gefaltete Tücher, Waschlappen oder Kompressen, die 10 bis 15 Minuten lang auf das Ohr gelegt werden, können ebenfalls helfen.

Die Kinder sollten recht viel trinken.  Die Bewegungen, die beim Schlucken entstehen, können dazu beitragen, die Eustachischen Röhren wieder zu öffnen, damit Flüssigkeit über den Rachen ablaufen kann. Zusätzlich können Sie durch Anheben des Kopfes dafür sorgen, dass Flüssigkeiten leichter ablaufen.
Falls Flüssigkeiten aus dem Ohr laufen, entfernen Sie diese möglichst schnell und sorgfältig. Führen Sie allerdings nichts in den Gehörgang ein – auch keine Papiertücher oder Wattestäbchen. Halten Sie außerdem Seife, Wasser, Shampoo und dergleichen vom Ohr fern.  Gehen Sie mit Ihrem Kind nicht schwimmen und tauchen Sie es beim Baden nicht bis über die Ohren unter Wasser.

Geben Sie Ihrem Kind keine Antihistaminika (Allergiemittel) und keine abschwellenden Mittel – solche Mittel wirken bei Ohrenschmerzen und Infektionen nicht. 

Am besten behandeln Sie die Symptome Ihres Kindes einfach 48 bis 72 Stunden lang mit rezeptfreien Schmerzmitteln.

Wann müssen Sie sich an eine Ärztin oder einen Arzt wenden?

Die meisten Infektionen bei Babys und Kleinkindern klingen nach ein paar Tagen von selbst ab. Falls die Symptome länger anhalten oder sich gar verschlimmern, sollten Sie umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Bestimmte Ohrinfektionen halten über eine Woche lang an. Manche Kinder sind für Ohrinfektionen besonders anfällig und können mehrmals daran erkranken.

Zu weiteren Symptomen oder Umständen, bei denen Sie unverzüglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen sollten, zählen:
 
  • Kinder unter sechs Monaten
  • Veränderungen des Hörvermögens oder Hörverlust
  • Hohes Fieber
  • Mehr als 48 Stunden lang anhaltendes Fieber
  • Mehrmaliges Erbrechen
  • Rötungen oder Schwellungen hinter dem Ohr
  • Ausschlag
  • Flüssigkeitsaustritt aus dem Ohr
Arzt untersucht Kinderohr

Diagnose und Behandlung

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen zunächst ein paar allgemeine Fragen zum Gesundheitszustand Ihres Kindes stellen.  Sie sollten darauf vorbereitet sein, Fragen wie diese zu beantworten: Wie alt ist das Kind? Welche Symptome treten bei Ihrem Kind auf? Gab es in letzter Zeit Probleme beim Schlafen? Ist Ihr Kind erkältet? Hatte Ihr Kind zuvor schon einmal eine Ohrinfektion? Wie lange hielt die Infektion an? Wie schwer war sie? Gibt es bei Ihrem Kind weitere Risikofaktoren (siehe unten)? Bestehen bei Ihrem Kind sonstige wesentliche Vorerkrankungen? 

Darauf folgt eine Untersuchung des Mittelohrs und Trommelfells mit einem Otoskop (Ohrenspiegel). Dieses Instrument ist mit einem Vergrößerungsglas und einem Lämpchen ausgestattet. Oft wird auch etwas Luft in das Ohr geblasen. So kann die Ärztin oder der Arzt überprüfen, ob es Verstopfungen oder Flüssigkeiten hinter dem Trommelfell gibt. 

Bei der Untersuchung kann auch ein Tympanometer zum Einsatz kommen. Im Grunde handelt es sich dabei um einen kleinen Stöpsel mit eingebautem Lautsprecher und Mikrofon. Ins Ohr eingesetzt, lassen sich damit der Innendruck und die Flexibilität des Trommelfells überprüfen.

Sie sollten davon ausgehen, dass viele Ärztinnen oder Ärzte Ihrem Kind vermutlich kein Antibiotikum verschreiben werden. Die meisten Ohrinfektionen klingen von selbst ab, bei der Behandlung mit Antibiotika kann es hingegen zu unerwünschten Nebenwirkungen (wie allergische Reaktionen und Erbrechen) kommen. Ihr übermäßiger Einsatz kann resistente Bakterienstämme zur Folge haben.

Antibiotika werden unter Umständen verschrieben, wenn die Symptome nach drei Tagen nicht nachlassen, wenn Ihr Kind noch keine zwei Jahre alt ist (damit sich die Infektion nicht weiter ausbreitet), wenn beide Ohren infiziert sind oder das Trommelfell geschädigt ist. 

In diesem Fall geben Sie Ihrem Kind sämtliche verschriebenen Medikamente über den gesamten empfohlenen Zeitraum (üblicherweise 5 bis 10 Tage), selbst wenn die Symptome nachlassen. Werden Medikamente zu früh abgesetzt, kann die Infektion erneut auftreten.

Bei Kindern unter drei Monaten müssen Sie sich eventuell an einen Spezialisten oder eine Spezialistin wenden. 

Lassen sich Ohrinfektionen bei Kindern irgendwie verhindern?

Ohrinfektionen treten sehr häufig auf und lassen sich kaum verhindern, da sie mit Erkältungen und grippalen Infekten einhergehen. Nachstehend finden Sie einige Faktoren, die das Risiko einer Ohrinfektion bei Ihrem Kind erhöhen.

Passivrauchen  – die negativen Auswirkungen von Tabakrauch auf das Herz-Kreislauf-System sind umfassend belegt. Wenn Kinder passiv mitrauchen, besteht ein höheres Risiko, dass Lunge, Rachen, Nebenhöhlen und Ohren Schaden nehmen.

Allergien  – allergische Reaktionen können eine übermäßige Schleimproduktion auslösen. Dieser Schleim kann leicht in die Eustachischen Röhren eindringen.

Erkältungen und grippale Infekte  – alles, was zum allgemeinen Infektionsrisiko beiträgt, erhöht bei Kindern und Kleinkindern auch die Wahrscheinlichkeit einer Ohrinfektion. Dazu zählen die kalten Jahreszeiten (in denen Menschen seltener das Haus verlassen) und der intensive Kontakt zu anderen Kindern (Kindergarten, Spielgruppen, Tagesbetreuung). 

Schutzimpfungen, auch gegen Grippe, sind wichtig. Eine hervorragende vorbeugende Maßnahme ist auch das regelmäßige Waschen der Hände Ihres Kindes und Ihrer eigenen Hände. Den Kindern muss also beigebracht werden, warum das Händewaschen wirklich wichtig ist.

Stillen mit dem Fläschchen – die natürliche Muttermilch enthält zahlreiche Antikörper, die Infektionen verhindern und bekämpfen. Kinder, die schon sehr früh an Ohrinfektionen leiden, können später deutlich anfälliger sein.

Wenn Ihr Kind aus einem Fläschchen trinkt und dabei auf dem Rücken liegt, kann Milch in die Eustachischen Röhren laufen, was eine Reizung und Entzündung hervorrufen kann. Je früher Kinder lernen, im Sitzen zu trinken, und je früher sie einen Becher dafür benutzen, umso besser.  Legen Sie Ihr Baby niemals mit einem Fläschchen ins Bett.

Risiken von Ohrinfektionen

Durch eine Infektion des Mittelohrs erhöht sich der Druck im Kopf beträchtlich. In manchen Fällen kommt es dabei zu Rissen im Trommelfell oder es platzt sogar. Wenn dies geschieht, leidet Ihr Kind möglicherweise unter Übelkeit und Schwindel. Außerdem treten aus dem Ohr eventuell Eiter oder andere Flüssigkeiten aus. Das klingt deutlich schlimmer, als es tatsächlich ist. Ihr Kind fühlt sich dadurch normalerweise etwas besser, da mit dem Druck auch der Schmerz nachlässt. Die meisten Risse im Trommelfell heilen innerhalb weniger Wochen ab.

Allerdings besteht das Risiko einer Langzeitinfektion, falls sich die Heilung verzögert oder gänzlich ausbleibt. In seltenen Fällen können sich solche Infektionen vom Ohr auf anderes Gewebe in der Nähe ausbreiten. Es kann zu einer Mastoiditis kommen, wobei am Knochen hinter dem Ohr eine Infektion entsteht. Diese geht mit schmerzhaften geröteten Schwellungen hinter dem Ohr einher. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen intravenös verabreichte Antibiotika sowie ein operativer Eingriff, bei dem die infizierten Zellen entfernt werden.

Sind Ohrinfektionen ansteckend? Warum kommen diese Erkrankungen wieder?

Ohrinfektionen sind nicht ansteckend, werden aber oft von einer Erkältung und einem grippalen Infekt begleitet – diese wiederum sind natürlich ansteckend.

Dennoch entsteht bei manchen Kindern der Eindruck, als würden sie übermäßig oft an einer Ohrinfektion leiden. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass manche Kinder gleich fünf- oder sechsmal pro Jahr an einer Mittelohrinfektion erkranken. 

Eine medizinische Lösung besteht in Form eines kleinen Belüftungsröhrchens, welches durch das Trommelfell ins Mittelohr eingeführt wird. Dieses Röhrchen verbessert den Luftaustausch, verhindert das Ansammeln von Flüssigkeiten und gleicht den Druck auf beiden Seiten des Trommelfells aus. Solche Röhrchen verbleiben etwa sechs bis neun Monate im Ohr, bevor sie von selbst herausfallen. 
Mädchen hält Hand unters Ohr
Der damit verbundene chirurgische Eingriff wird als Myringotomie bezeichnet. Die meisten Kinder können das Krankenhaus schon am gleichen Tag wieder verlassen. Das Trommelfell heilt in nur wenigen Tagen von selbst. Bei wiederholten Ohrinfektionen raten Ärztinnen und Ärzte unter Umständen zum Entfernen der sogenannten Polypen, um künftige Infektionen zu vermeiden.

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