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Herpes Zoster oticus, auch bekannt als Ramsay-Hunt-Syndrom, ist eine Virusinfektion des Innen-, Mittel- und Außenohrs. Er ist durch die Ausbreitung oder Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus (VZV) im Gesichtsnerv gekennzeichnet.

Diese Erkrankung betrifft hauptsächlich den Gesichtsnerv und kann neben anderen Symptomen auch zu einer Gesichtslähmung führen. Symptome können Schallempfindungsschwerhörigkeit, Tinnitus, starke Gesichts- und Ohrenschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Schließen des Auges oder beim Lächeln auf der betroffenen Seite sein.2

Es kann auch zu einem vesikulären Ausschlag kommen – einem bläschenartigen Ausschlag um den Mund, am Hals und auf der Kopfhaut sowie um das Ohr (im Gehörgang und an der Ohrmuschel oder am Außenohr).1

Die schnelle Diagnose und Behandlung von Herpes Zoster oticus ist entscheidend. In diesem Artikel befassen wir uns daher ganz genau mit Herpes Zoster oticus, wir gehen auf häufige Fragen ein und beleuchten seine verschiedenen Aspekte.

FAQs

Sind Herpes Zoster Oticus und Ramsay-Hunt-Syndrom dasselbe?
Das Ramsay-Hunt-Syndrom, benannt nach dem Neurologen James Ramsay Hunt, bezieht sich speziell auf einen Subtyp des Herpes Zoster oticus, der mit einer Gesichtslähmung einhergeht.
 
Herpes Zoster oticus ist durch einen schmerzhaften, blasenbildenden Ausschlag am Ohr, im Gehörgang, am Trommelfell und/oder auf der Haut um das Ohr herum gekennzeichnet. Dieser Zustand kann erhebliche Schmerzen und Beschwerden sowie verschiedene neurologische Symptome wie Hörverlust und Gesichtslähmung verursachen.3

Obwohl Herpes Zoster oticus und Herpes Zoster verwandt sind, handelt es sich nicht um identische Erkrankungen.4

Verschiedene Faktoren können das Virus reaktivieren und zu Herpes Zoster führen. Dazu können gehören:
 
  • Geschwächtes oder unterdrücktes Immunsystem
  • Altern
  • Andere zugrunde liegende Erkrankungen
Welche Ursachen gibt es für Herpes Zoster Oticus?

Die Ausbreitung des Varicella-Zoster-Virus (VZV) auf die Gesichtsnerven ist die Ursache für Herpes Zoster oticus..2
Ist Herpes Zoster oticus oder das Ramsay-Hunt-Syndrom ansteckend?
Das Ramsay-Hunt-Syndrom selbst ist nicht ansteckend. Wenn Sie jedoch davon betroffen sind, bedeutet das, dass Sie das Varicella-Zoster-Virus haben, das Herpes Zoster verursacht.
Aktive Herpes-Zoster-Läsionen sind ansteckend und ein direkter Kontakt mit Vesikelflüssigkeit kann eine VZV-Infektion verbreiten. Dies verursacht Varizellen (Windpocken) bei Menschen, die noch nie daran erkrankt sind oder noch nie dagegen geimpft wurden. Sobald die Varizellen abgeklungen sind, besteht für diese Menschen das Risiko, einen Herpes Zoster zu entwickeln. 5

Aktive Herpes-Zoster-Läsionen sollten abgedeckt und der Kontakt mit anderen Menschen sollte vermieden werden, bis die Läsionen trocken und verkrustet sind 5
Wie lange dauert eine Herpes-Zoster-Erkrankung?
Normalerweise zwei bis vier Wochen.

Symptome wie Schmerzen, Kribbeln oder Juckreiz können mehrere Tage lang bestehen bleiben, bevor der Ausschlag beginnt.5

Innerhalb von drei bis fünf Tagen bilden sich Ansammlungen von Bläschen, die nach und nach austrocknen und verkrusten und innerhalb von zwei bis vier Wochen abheilen. Allerdings können Pigmentveränderungen und Narben auf der Haut dauerhaft bestehen bleiben..5
Sind Herpes Zoster oticus und Varizella-Zoster-Virus (VZV) dasselbe?
Das Varicella-Zoster-Virus (VZV) ist das gleiche Virus, das bei einer Erstinfektion Windpocken verursacht. Nach dem Abklingen der Windpocken verbleibt das Virus in den Nervenzellkörpern des Gehirns und der Wirbelsäule.
 
Herpes Zoster oticus oder Ramsay-Hunt-Syndrom tritt auf, wenn das VZV reaktiviert wird.4

Verschiedene Faktoren können das Virus reaktivieren und zu Herpes Zoster führen. Dazu können gehören:
  • Geschwächtes oder unterdrücktes Immunsystem
  • Altern
  • Andere zugrunde liegende Erkrankungen
Ist Herpes Zoster oticus dasselbe wie Gürtelrose?
Herpes Zoster oticus ist eine Form von Herpes Zoster, allgemein bekannt als Gürtelrose.
 
Unter Herpes Zoster versteht man die Reaktivierung des VZV in irgendeinem Teil des Körpers, die sich typischerweise als schmerzhafter Ausschlag mit flüssigkeitsgefüllten Blasen äußert. Wenn Herpes Zoster das Ganglion geniculatum im Schädel und die damit verbundenen Strukturen befällt, führt dies zu Herpes Zoster oticus..5

Der Unterschied besteht darin, dass Gürtelrose ein schmerzhafter Ausschlag ist, der typischerweise als Streifen um eine Körperseite herum auftritt. Gürtelrose kann auch auf einer Seite des Gesichts auftreten und das Auge und das Sehvermögen beeinträchtigen..6

Weitere Symptome können sein:
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Bauchschmerzen6
  • Photophobie (Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht)5
  • Unwohlsein5
Hängen Herpes simplex und Herpes Zoster zusammen?
Diese beiden Erkrankungen werden durch unterschiedliche Viren verursacht und haben unterschiedliche Übertragungswege.
 
Herpes Zoster, einschließlich Herpes Zoster oticus, wird durch die Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus verursacht, das bei der Erstinfektion hauptsächlich Windpocken auslöst.
 
Herpes-simplex-Viren (HSV-1 und HSV-2) sind Viren, die für Genitalherpes verantwortlich sind und sexuell übertragen werden können.
 
Beide Viren können im Körper ruhen und aufflammen. Herpes Zoster tritt in der Regel nur einmal im Leben auf, während Herpes simplex häufig erneut auftreten kann.
 
Obwohl beide einen Ausschlag verursachen, entwickelt sich ein Herpes-Zoster-Ausschlag meist auf nur einer Körperseite. Im Gegensatz dazu entwickelt sich der Herpes-simplex-Ausschlag im oder um den Mund und um die Genitalien.
 
Beide Arten werden mit antiviralen Medikamenten behandelt, die von einem Arzt oder einer Ärztin verschrieben werden.7
Ist Herpes Zoster eine sexuell übertragbare Krankheit (STD)?
Nein, Herpes Zoster, einschließlich Herpes Zoster oticus, gilt nicht als sexuell übertragbare Krankheit (STD). Herpes Zoster wird durch die Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus ausgelöst, das bei der Erstinfektion vor allem Windpocken verursacht.7
Wie behandelt man Herpes Zoster oticus?
Eine frühzeitige Diagnose und eine schnelle Behandlung sind für die Behandlung von Herpes Zoster oticus unerlässlich.
 
Antivirale Medikamente und Kortikosteroide werden häufig verschrieben, um die Schwere und Dauer der Virusinfektion zu verringern. Wirkstoffe sind zum Beispiel:
• Aciclovir-Prednisolon
• Valaciclovir
• Famciclovir
 
Diese Arzneistoffe sind am wirksamsten, wenn sie innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der Symptome eingenommen werden.
Darüber hinaus können unterstützende Pflegemaßnahmen die mit einem Herpes Zoster oticus einhergehenden Symptome lindern. Zur Schmerzlinderung können Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika empfohlen werden.
 
Bei starken Schmerzen oder anhaltenden Symptomen können Kortikosteroide verschrieben werden, um Entzündungen zu lindern und Komplikationen zu minimieren.

Zusammenfassung

Herpes Zoster oticus, auch bekannt als Ramsay-Hunt-Syndrom, ist eine Virusinfektion, die durch die Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus im Ganglion geniculatum verursacht wird. Die Erkrankung ist durch eine Lähmung des Gesichtsnervs, einen schmerzhaften Ausschlag im und um das Ohr und andere damit verbundene Symptome gekennzeichnet. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sowie die Einnahme antiviraler Medikamente und unterstützende Pflegemaßnahmen sind für eine wirksame Behandlung des Herpes Zoster oticus entscheidend.
 
Die Unterscheidung der verschiedenen Arten und die schnelle Diagnose von Herpes Zoster oticus können die Ergebnisse für Personen, die von dieser Erkrankung betroffen sind, erheblich beeinflussen.

Quellen:

  1. Smith, L. (2022). Herpes Zoster Oticus. Retrieved from https://emedicine.medscape.com/article/1952189-overview on 22 May 2023. 
  2. Herpes Zoster Oticus. Retrieved from https://www.ninds.nih.gov/health-information/disorders/herpes-zoster-oticus on 29 May 2023.
  3. Crouch, A., et al. (2023). Ramsay Hunt Syndrome. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK557409/ on 22 May 2023.
  4. Cohen J. Varicella-zoster virus (chickenpox, shingles). (2020). In: Goldman L, Schafer AI, eds. Goldman-Cecil Medicine. 26th ed. Philadelphia, PA: Elsevier; chap 351.
  5. Shingles (Herpes Zoster): Clinical Overview (2020). Retrieved from https://www.cdc.gov/shingles/hcp/clinical-overview.html on 22 May 2023.
  6. Shingles (Herpes Zoster): Signs and symptoms (2019). Retrieved from https://www.cdc.gov/shingles/about/symptoms.html on 22 May 2023.
  7. Blake, B., et. al. (2022). Herpes simplex virus type 1 and varicella-zoster virus coinfection in an immunocompromised male patient. Retrieved from https://journals.lww.com/infectdis/Citation/2022/09000/Herpes_Simplex_Virus_Type_1_and_Varicella_Zoster.2.aspx on 22 May 2023.
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Schulungs- und Informationszwecken. Diese Informationen sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung. Wenn Sie Fragen bezüglich Ihrer Gesundheit haben, sollten Sie sich immer an einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft wenden.  ​