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Der Arbeitsalltag gestaltet sich für Schwerhörige oftmals anstrengender und belastender als für Menschen ohne Hörverlust. Woran das liegt und welche Auswirkungen eine Hörbeeinträchtigung auf die Karriere haben kann, erfahren Sie hier.

Schwerhörigkeit im Beruf – keine Seltenheit

Obwohl viele Berufe auch mit einer Hörschädigung ausgeführt werden können, kommt es in bestimmten Situationen immer wieder zu Problemen am Arbeitsplatz:
  • Laute Hintergrundgeräusche im Großraumbüro
  • Besprechungen mit vielen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern, die aus verschiedenen Richtungen miteinander sprechen
  • Telefon- oder Skype-Konferenzen
  • Mittagspause in der vollen Kantine
  • Missverständnisse mit Kolleginnen/Kollegen oder Vorgesetzten
  • ...
Insbesondere Menschen mit einer unversorgten Hörbehinderung stoßen immer wieder auf Schwierigkeiten im Beruf. Etwa jede und jeder Dritte aller Berufstätigen vermutet, ein Hörproblem zu haben. Der Großteil von ihnen glaubt zudem, dass sie diese Hörschädigung in ihrer Arbeit beeinträchtigt. Und dennoch tragen nur 6 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein Hörgerät.

Wie Hörgeräte helfen können

Kreisdiagramm Hörgeräte im Job
Hörgeräte sind auch im Job mehr als nur technische Hilfsmittel – sie sind die Lösung vieler Probleme. Dank modernster Technik können Hörgeräte das Berufsleben deutlich erleichtern und auch den Stress der Betroffenen deutlich reduzieren. Denn nicht gut hören zu können, ist anstrengend – für die hörgeschädigte Person, aber auch für die Kolleginnen und Kollegen, die Gesagtes womöglich oftmals wiederholen müssen. Ein Hörgerät kann hier Abhilfe schaffen. In der EuroTrak-Studie 2018 bestätigten 94 Prozent aller Hörgeräteträgerinnen und Hörgeräteträger, dass ihre Hörgeräte im Berufsleben hilfreich sind. Etwa vier von fünf hörgeschädigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sagen zudem, dass sie dank der Hörgeräte problemlos an Meetings teilnehmen können. Und 77 Prozent können dank ihrer Hörhilfen wieder ganz normal arbeiten.
Wenn auch Sie das Gefühl haben, schlecht zu hören, und im Büro öfter nachfragen müssen oder in Besprechungen nicht alle verstehen, sollten auch Sie über ein Hörsystem nachdenken. Ihr Weg zum besseren Hören:
  • Jetzt Termin zum kostenlosen Hörtest vereinbaren
  • Hörtest und Beratungsgespräch durch unsere Hörakustiker und Hörakustikerinnen
  • Testen der Hörsysteme im Alltag und in den verschiedenen Situationen an Ihrem Arbeitsplatz   
  • Finale Anpassungen und Hörgeräte-Kauf   
  • Endlich wieder gut hören und verstehen

Welche Auswirkungen hat ein Hörverlust auf die Karriere?

Eine Schwerhörigkeit wirkt sich oftmals genau dann negativ auf die Karriere aus, wenn die Hörminderung unentdeckt bzw. unbehandelt bleibt. Denn Hörgeschädigte haben öfter psychische und soziale Probleme als Normalhörende. Angstzustände, Depressionen, Burn-out, das Gefühl der Überforderung und daraus resultierende gesundheitliche Probleme sind nur einige mögliche Folgen eines unversorgten Hörverlustes. Und genau das kann im Arbeitsleben zum Thema werden.
Stress im Beruf
Auch die immer schwierigere Kommunikation mit hörenden Kolleginnen und Kollegen kann Konsequenzen haben. Etwa jeder dritte Arbeitnehmer bzw. jede dritte Arbeitnehmerin findet die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen mit einem schlechten Gehör schwierig. Auch hier kann es helfen, die mögliche Hörschwäche von einem HNO-Arzt bzw. einer HNO-Ärztin oder einer Hörakustikerin oder einem Hörakustiker untersuchen zu lassen und sich gegebenenfalls ein Hörgerät zuzulegen. Geht man dann offen mit der eigenen Hörschädigung um und weist das berufliche Umfeld auf das kleine Handicap hin, lassen sich viele Probleme oftmals entsprechend leicht aus der Welt schaffen.

Was sind die Folgen für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber?

Auch für Unternehmen ist eine unversorgte Schwerhörigkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein großes Problem. Die Kosten für Produktionsausfälle wegen unversorgtem Hörverlust gehen in die Millionen – Tendenz steigend. Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberinnen müssen also reagieren und einige tun es auch schon. Viele haben bereits Maßnahmen ergriffen, um das akustische Umfeld am Arbeitsplatz zu optimieren, um der geräuschbedingten Schwerhörigkeit vorzubeugen.

Tipps zum Umgang mit schwerhörigen Kolleginnen und Kollegen

Sie arbeiten mit einem hörgeschädigten Menschen zusammen und wissen nicht recht, wie Sie mit dieser Person umgehen sollen?

Wir haben einige Tipps für Sie:
  • Fragen Sie den Kollegen bzw. die Kollegin, ob Sie auf etwas bestimmtes achten sollen, um die Kommunikation zu erleichtern
  • Versuchen Sie den Kollegen bzw. die Kollegin im Gespräch immer frontal anzuschauen, sodass er/sie die Möglichkeit hat, von Ihren Lippen abzulesen
  • Seien Sie geduldig und sprechen Sie möglichst deutlich
  • Versuchen Sie die Geräuschkulisse im Büro bzw. am Arbeitsplatz möglichst gering zu halten
  • Schreiben Sie manchmal auch E-Mails statt zu telefonieren
  • Versuchen Sie den Betroffenen bzw. die Betroffene sozial einzugliedern
  • Vereinbaren Sie Gesten zum Signalisieren, ob Gesagtes verstanden wurde oder noch einmal wiederholt werden muss

Tipps für Betroffene

Wir haben einige Tipps für Menschen mit Hörproblemen im Berufsalltag:
  • Seien Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen gegenüber offen und ehrlich
  • Erklären Sie ihnen, was sie tun sollen, um erfolgreich mit Ihnen kommunizieren zu können
  • Helfen Sie ihnen, Ihre Beeinträchtigung zu verstehen, und beantworten Sie ihre Fragen zum Thema Schwerhörigkeit
  • Treffen Sie an Ihrem Arbeitsplatz Vorkehrungen, um die akustische Situation zu optimieren
  • Informieren Sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Besprechungen über Ihre Hörbeeinträchtigung und bitten Sie sie, deutlich zu sprechen und Sie, wenn möglich, beim Sprechen anzuschauen
  • Bitten Sie Ihren Arbeitgeber bzw. Ihre Arbeitgeberin um Hilfe. Viele Unternehmen bieten Menschen mit Schwerhörigkeit Unterstützung mit dem richtigen Equipment (z. B. bluetoothfähige Telefone fürs Hörgerät) oder mit entsprechenden baulichen Maßnahmen.
Besonders für Menschen, die erst im Laufe des Lebens eine Hörbehinderung entwickeln, ist die eigene Hörminderung ein schwieriges Thema – insbesondere beruflich. Oft versuchen Betroffene die Einschränkung zu verheimlichen. Dabei hilft es meistens, offen mit dem Thema Hören umzugehen.

Alltagshelfer für das Gehör

Wenn die Lautstärke eines normalen Telefonats zu niedrig scheint, verlassen sich viele auf die Lautsprecherfunktion. Im Berufsalltag, und da vor allem in Großraumbüros, ist diese Lösung aber nicht zu empfehlen. Alternativ können Sie zum Beispiel Ihre Kopfhörer via Bluetooth mit dem Telefon verbinden. So werden automatisch Hintergrundgeräusche herausgefiltert und Sie verstehen Ihre Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner besser.

Falls Sie Hörgeräte tragen, gibt es dafür außerdem eine große Auswahl an Zubehör. Speziell gefertigte Telefone und TV-Kopfhörer können Ihnen den Alltag sehr erleichtern und gleichzeitig Ihre Kolleginnen und Kollegen entlasten. Lassen Sie sich in einem Hansaton Fachgeschäft beraten, welche Alltagshelfer am besten zu Ihnen passen.
Alltagshelfer für das Gehör

Raumakustik

Auch die Raumakustik trägt viel zum Sprachverstehen bei. Ist das Verhältnis von Umgebungsgeräuschen und Schallquellen gestört, können Großraumbüros auch für Menschen ohne Hörminderung eine Herausforderung darstellen. Generell gilt: je ruhiger der Raum, desto klarer die Akustik.

Lärmschluckende Trennwände, die speziell in Großraumbüros zu finden sind, schaffen eine ruhigere Arbeitsatmosphäre. Wenn möglich, sollten Sie Ihren Arbeitsplatz dort haben, wo es weniger Hintergrundgeräusche gibt – in einiger Distanz vom Tratsch in der Teeküche zum Beispiel und in weiter Entfernung von Kolleginnen und Kollegen, die den Großteil des Tages telefonieren. Auch Fenster, die zu viel befahrenen Straßen ausgerichtet sind, bleiben besser geschlossen.

Vorsorge – so schützen Sie sich vor Berufslärm

In bestimmten Berufsgruppen ist eine Beeinträchtigung des Hörvermögens keine Seltenheit. Insbesondere im Handwerk und in der Bauindustrie ist das aufgrund der enormen Geräuschkulisse der Fall. In diesen Branchen ist ein Gehörschutz unverzichtbar und sogar vorgeschrieben.

Besonders gefährdet sind neben den Arbeitern/Arbeiterinnen auf Baustellen übrigens auch Musiker/Musikerinnen, Barkeeper, Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in der Flugzeugabfertigung, aber auch Lehrer/Lehrerinnen und Kindergärtner/Kindergärtnerinnen.

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