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Ist Lärm schädlich? Die einfache Antwort ist: Ja! Lärm ist vielleicht sogar noch schlimmer, als Sie denken. Wenn Sie ständig starkem Lärm ausgesetzt sind, kann Ihr Gehör irreparable Schäden erleiden. Manchmal bemerken wir das gar nicht. Menschen, die in Städten oder auf Bauernhöfen mit lauten Maschinen leben, haben sich so sehr an den Lärm gewöhnt, dass sie gelernt haben, ihn (wenn möglich) zu ignorieren.

Lärm ist eine unsichtbare weltweite Bedrohung. Prognosen deuten an, dass Lärmbelastung innerhalb der nächsten zwanzig Jahre eines der größten Umweltprobleme werden soll. Weil es mehr und mehr Menschen in die Städte zieht, wachsen Metropolen immer weiter und die Lärmbelastung wächst mit.

Was ist Lärmverschmutzung?

Unter Lärmverschmutzung versteht man die akustische Umweltverschmutzung durch schädliche Lärmbelastung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert jedes atmosphärische Geräusch ab 65 dB als Lärmbelastung. Zum Vergleich: Alle Geräusche mit einer Lautstärke ab 75 dB werden als schädlich angesehen und jedes Geräusch über 120 dB ist für unsere Ohren schmerzhaft. Ab einer Lautstärke von 30 dB wird es schwierig einzuschlafen.

Weil Lärmbelastung für viele bereits zum Alltag gehört, schätzt die WHO, dass weltweit ca. 1,6 Milliarden Menschen unter einer Form von lärmbedingtem Hörverlust leiden.

Die Folgen von akustischer Verschmutzung betreffen uns alle

Um etwas gegen akustische Umweltverschmutzung zu unternehmen, müssen wir erst einmal die Ursachen verstehen. Während unsere Ohren auf dem Land nur gelegentlich einer starken Lärmbelastung ausgesetzt sind, sind Städte bei Weitem das größere Problem. Dort dröhnt der Lärm ununterbrochen auf unsere Sinne ein. Denn für gewöhnlich gilt: Je größer die Stadt, desto stärker die Lärmbelastung für unsere Ohren.

Beispiele für Lärmverschmutzung im Alltag

  • Verkehr – Stadtzentren, Autobahnen, Bahnhöfe, Parkplätze. Eine Autohupe erreicht im Durchschnitt 90 dB, Motorräder um die 95 dB und ein Bus ungefähr 100 dB.
  • Der Flugverkehr hat eine durchschnittliche Lautstärke von 130 dB
  • Auf Baustellen werden normalerweise Maschinen und Werkzeuge wie Presslufthammer und Bohrer verwendet, die eine Lautstärke von bis zu 110 dB haben
  • Auch Konzerte und Festivals sind mit durchschnittlich 100 dB sehr laut
  • In Restaurants, Bars und Diskotheken kann eine Lautstärke von bis zu 100 dB herrschen und wenn Sportveranstaltungen übertragen werden, wird es sogar noch lauter
  • Ein bellender Hund erreicht ungefähr 60–80 dB (wir würden Ihnen aber trotzdem niemals dazu raten, sich von Ihren vierbeinigen Freunden zu trennen)

Physische und psychische Folgen von Lärmbelastung

Wir lernen immer mehr über die schädlichen Folgen von Lärm. Für gewöhnlich denken wir zuerst an einen Hörschaden. Forscher und Forscherinnen haben aber auch einen Zusammenhang mit Herzkrankheiten und Veränderungen der Blutgefäße hergestellt.

Eine Studie im European Heart Journal beweist, dass laute Geräusche im Schlaf die Kampf- oder Fluchtreaktion auslösen können. Ohne dass wir uns dessen bewusst sind, setzt unser Körper Cortisol und Adrenalin frei, was langfristig Herz-Kreislauf-Probleme wie Bluthochdruck, Arterienverkalkung, Fettleibigkeit und Diabetes begünstigen kann.
Frau hält sich die Ohren zu
 
Lärm belastet Körper und Geist. Hier sind einige der physischen und psychischen Folgen von Lärmverschmutzung aufgelistet.
Physisch
  • Lärmbedingter Hörverlust schränkt die für uns hörbaren Frequenzen ein und wir nehmen Geräusche anders war. Manchmal werden Betroffene auch lärmempfindlicher oder ein Tinnitus tritt auf.
  • Anstieg des Blutdrucks, Unruhe und ein rasender Puls
  • Kopfschmerzen
  • Gastritis
  • Schlafstörungen, Reizbarkeit oder aggressives Verhalten Herz-Kreislauf-Probleme einschließlich
  • Herzinfarkte
  • Diabetes
Psychisch
  • Stress
  • Müdigkeit und verzögerte Reaktionszeit
  • Depressionen
  • Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten
  • Hysterie bei Menschen und Tieren

Lösungen für das Lärmproblem

Es steht fest: Lärm schadet unserer Gesundheit. Was können wir also gegen die konstante Lärmbelastung tun? Wie bei vielen anderen Dingen auch, kommt es auf den persönlichen Einsatz von jeder und jedem Einzelnen an, wir sind aber auch auf die Gemeinden und den Gesetzgeber angewiesen.

Das können Sie selbst tun 

  • Probieren Sie Ohrstöpsel – heute gibt es für jede Lärmsituation ein passendes Paar Gehörschutzstöpsel, das oft zusätzlich individuell angepasst werden kann. Zum Beispiel für Outdooraktivitäten (wie Rasenmähen), Konzerte und Festivals, Motorsport, Jagdsport und zum Schlafen. Viele der modernen Ohrstöpsel arbeiten auch mit einer smarten Geräuschunterdrückungstechnik: Sie hören, was Sie hören möchten, aber schädlicher Lärm wird effektiv unterdrückt. Diese Modelle sind besonders gut für den Straßenverkehr oder die Bedienung von Maschinen geeignet.
  • Mit weißem Rauschen können Sie Ihr Gehör und Ihr Gehirn überlisten, den Lärm zu überhören. Eine Einschlafhilfe mit weißem Rauschen kann sogar Stress, Kopfschmerzen und einen Tinnitus lindern.
  • Vermeiden Sie typische Lärmquellen wie Konzerte, Sportevents oder Rennstrecken
  • Nutzen Sie alternative Transportmittel wie Elektroautos und Fahrräder und fahren Sie auf ruhigeren Strecken. Mit dem Fahrrad können Sie außerdem Parks und Grünflächen ausnutzen, um Ihren Ohren eine Ruhepause zu gönnen.
  • Beim Hausbau oder bei Renovierungsarbeiten sollten Sie darauf achten, mit lärmschluckenden Materialien zu isolieren, um ein ruhiges und entspanntes Lärmklima zu schaffen

Dafür sollten sich die Gemeinden und der Gesetzgeber einsetzen

  • Erstellen von konkreten Plänen, um die Lärmbelastung zu verringern, und neue Bauprojekte anpassen
  • Vorschriften mit Grenzwerten und Richtlinien für die geschäftliche, gewerbliche und private Nutzung ausarbeiten
  • Bei der Planung von neuen Bauprojekten sollten verbindliche Zonen definiert werden, die Gewerbe- und Wohngebiete trennen
  • Verhängen von Bußgeldern für die Überschreitung von Lärmgrenzwerten im gewerblichen und privaten Bereich
  • Empfehlung von Zeitzonen, in denen Fußgängerinnen und Fußgänger bzw. Autofahrerinnen und Autofahrer Vorrang haben
  • Mehr Straßenbauprojekte mit Flüsterasphalt umsetzen, um den Straßenlärm zu dämmen
Einige der oben genannten Punkte sind zugegebenermaßen große Projekte. Jetzt ist aber der richtige Zeitpunkt, um die nötigen Systeme und Vorschriften zu etablieren, um für die Zukunft vorzusorgen.

Zusammenfassung

Lärmverschmutzung ist ein Problem, das in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Es ist wichtig, schon jetzt die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um besonders Menschen in städtischen Gebieten vor der Lärmbelastung zu schützen.
Uns stehen immer mehr Informationen zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Lärm zur Verfügung. Es ist bereits erwiesen, dass Lärm gesundheitliche Folgen hat. Bei der Planung von neuen Projekten müssen wir an die längerfristigen Auswirkungen des geplanten Wirtschaftswachstums und an eine nachhaltige Zukunft denken.
Frau liegt im Bett und hält sich Hände an die Ohren
 

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