Ohrenkrebs: seltene, aber ernste Bedrohung Ohrtumor

Ohrenkrebs: seltene, aber ernste Bedrohung Ohrtumor
10 Min.
Erscheinungsdatum: 28. Jänner 2020
Datum der letzten Überarbeitung: 14. Dezember 2025
Ohrtumore können gutartig oder bösartig sein, kommen relativ selten vor und können für Betroffene schwerwiegende Folgen haben. Die Früherkennung und eine wirksame Behandlung sind bei Ohrenkrebs entscheidend. In diesem Artikel gehen wir auf die Seltenheit von Ohrenkrebs, seine Symptome, die Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten sowie die Folgen ein.
Das Wichtigste auf einen Blick:
• Selten, aber ernst: Ohrtumore (oft ein Plattenepithelkarzinom der Haut des Außenohrs oder Gehörgangs) sind selten, machen aber nur einen kleinen Teil aller Krebsfälle aus trotzdem ist Aufmerksamkeit wichtig.
• Typische Symptome: Mögliche Hinweise sind anhaltende Ohrenschmerzen, blutiger oder eitriger Ausfluss, Hörverlust (oft nur ein Ohr), neue Knubbel oder Wunden am Ohr, Tinnitus oder dauerhafte Schwellungen. t
• Diagnosemethoden: Die Abklärung erfolgt durch ärztliche Untersuchung oft mit Gewebeentnahme (Biopsie), Bildgebung (CT, MRT, PET), Endoskopie oder Feinnadeluntersuchung.
• Therapie abhängig vom Stadium: Behandlung kann eine Operation (Entfernung des Tumors und ggf. Umgebung), Strahlentherapie, Chemotherapie oder gezielte Krebstherapie beinhalten, je nachdem, wie weit der Tumor fortgeschritten ist.
• Auswirkungen & Prognose: Je früher Ohrenkrebs erkannt wird, desto besser die Heilungschancen jedoch können Behandlung Folgen haben wie Hörverlust, äußerliche Veränderungen, Schluck- oder Sprachprobleme und psychische Belastung. Nachsorge und regelmäßige Kontrollen sind daher wichtig.

Was ist Ohrenkrebs?
Tumore am Ohr treten meist am Außenohr auf, typischerweise in den Hautzellen. Der medizinische Fachausdruck dafür lautet Plattenepithelkarzinom. Ohrenkrebs entsteht aus den flachen Zellen, die den äußeren Gehörgang und die Ohrmuschel (den sichtbaren Teil des Ohrs) auskleiden.³
Ist Ohrenkrebs selten?
Ohrenkrebs ist selten und macht nur einen kleinen Prozentsatz der Krebsfälle aus. Die Früherkennung und Behandlung sind dennoch enorm wichtig.1
In welchem Alter tritt Ohrenkrebs häufig auf?
Ohrenkrebs kann Menschen jeden Alters treffen, häufiger wird er jedoch bei älteren Erwachsenen diagnostiziert. Typischerweise im Alter zwischen 60 und 70 Jahren.
6 häufige Symptome von Ohrenkrebs
HINWEIS Bitte beachten Sie, dass diese Symptome auch auf andere, weniger schwerwiegende Erkrankungen hinweisen können. Daher ist eine medizinische Abklärung erforderlich, um die Ursache der Symptome zu finden.

Wie wird Ohrenkrebs diagnostiziert?
Die Diagnose von Ohrenkrebs umfasst mehrere Schritte, beginnend mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung durch einen HNO-Arzt bzw. eine HNO-Ärztin. Zu den diagnostischen Verfahren gehören:1
- Biopsie: Aus dem verdächtigen Bereich wird eine Gewebeprobe zur Laboruntersuchung entnommen, um festzustellen, ob Krebszellen vorhanden sind
- Bildgebende Untersuchungen: CTs, MRTs oder PET-Scans werden durchgeführt, um die Größe des Ohrenkrebses zu bestimmen und festzustellen, ob er sich ausgebreitet hat
- Endoskopie: Mithilfe eines dünnen, flexiblen Schlauchs mit Kamera (Endoskop) kann der Gehörgang detailliert untersucht werden
- Feinnadelaspiration: In manchen Fällen wird eine feine Nadel verwendet, um Zellen zur Analyse zu entnehmen

Wie wird Ohrenkrebs behandelt?
Die Behandlung von Ohrenkrebs hängt von mehreren Faktoren ab, darunter vom Stadium des Krebses, von der genauen Positionierung und vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten oder der Patientin. Zu den üblichen Behandlungsmethoden können eine oder mehrere der folgenden Maßnahmen gehören:²
- Operation: Die chirurgische Entfernung des Krebsgewebes ist ein Standardeingriff. Je nach Ausmaß des Tumors kann die Entfernung eines Teils des Ohres oder der Lymphknoten erforderlich sein.
- Strahlentherapie: Durch eine Strahlentherapie werden Krebszellen abgetötet oder ihr Wachstum wird verhindert. Sie kann allein oder in Kombination mit einer Operation eingesetzt werden.
- Chemotherapie: Sie wird meist im fortgeschrittenen Stadium eingesetzt oder wenn sich der Krebs bereits auf andere Regionen ausgebreitet hat
- Gezielte Therapie: Bestimmte Medikamente zielen auf bestimmte Moleküle ab, die am Krebswachstum beteiligt sind, und können in einigen Fällen eingesetzt wer
Welche Auswirkungen kann die Behandlung von Ohrenkrebs haben?
Nebenwirkungen der Behandlung von Ohrenkrebs können sein:
- Schwerhörigkeit: Je nach Ausmaß der Operation und Strahlentherapie ist ein Hörverlust eine mögliche Folge
- Äußerliche Veränderungen: Chirurgische Eingriffe können zu Veränderungen im Aussehen führen, insbesondere wenn ein Teil des Außenohrs entfernt wird
- Sprach- und Schluckprobleme: In manchen Fällen können Operationen oder Bestrahlungen die Sprache und das Schlucken beeinträchtigen
- Psychische Auswirkungen: Die Bewältigung einer Krebsdiagnose und -behandlung kann eine erhebliche emotionale Belastung darstellen. Die Unterstützung durch Ärztinnen und Ärzte, psychiatrische Fachkräfte sowie durch die Familie und Freunde ist unerlässlich.
Ist Ohrenkrebs heilbar?
Die Prognose bei Ohrenkrebs variiert je nach Stadium bei der Diagnose und ob die Behandlung gut anschlägt. Eine Früherkennung und rechtzeitige Behandlung erhöhen die Chancen auf einen positiven Ausgang. Viele Menschen mit Ohrenkrebs im Frühstadium können geheilt werden, während andere vielleicht eine regelmäßige Behandlung und engmaschige Kontrollen benötigen. Nachsorgetermine bei Ärztinnen und Ärzten sind unerlässlich, um etwaige Rückfälle zu überwachen.
Sind Ohrpolypen bösartig?
Ohrpolypen sind Wucherungen, die im Gehörgang auftreten können. Obwohl sie meist gutartig sind, sollten sie nicht ignoriert werden. Einige Ohrpolypen können mit Ohrenkrebs in Verbindung gebracht werden oder eine Vorstufe davon sein. Daher sollte jedes verdächtige Wachstum und jeder Polyp im Ohr von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden, um eine Krebserkrankung auszuschließen.
Kann Ohrenkrebs ins Gehirn streuen?
Ohrenkrebs kann sich möglicherweise auch auf benachbarte Regionen, auch auf das Gehirn, ausbreiten. Allerdings ist das Risiko einer Ausbreitung von Ohrenkrebs auf das Gehirn relativ gering, insbesondere wenn der Krebs in einem frühen Stadium diagnostiziert und behandelt wird. Eine regelmäßige Kontrolle und Nachsorge sind von entscheidender Bedeutung, um Anzeichen einer Metastasenbildung rechtzeitig zu erkennen und um eingreifen zu können.5
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Risikofaktoren für Ohrenkrebs
Die folgenden Faktoren können das Risiko, an Ohrenkrebs zu erkranken, erhöhen:
- Lange Sonnenbäder: Eine längere Sonneneinstrahlung ohne Schutz kann das Risiko für Hautkrebs, einschließlich Ohrenkrebs, erhöhen. Das betrifft besonders Personen mit heller Haut.
- Rauchen: Tabakkonsum ist ein erheblicher Risikofaktor für verschiedene Krebsarten, Ohrenkrebs eingeschlossen
- Chronische Ohrenentzündungen: Wiederkehrende oder chronische Ohrenentzündungen können zur Entwicklung von Ohrenkrebs beitragen6
- Humane Papillomaviren (HPV): Einige Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen bestimmten HPV-Stämmen und der Entstehung von Ohrenkrebs hin4
- Frühere Strahlentherapie: Menschen, die wegen anderer Erkrankungen eine Strahlentherapie im Kopf- und Halsbereich erhalten haben, haben möglicherweise ein höheres Risiko für Ohrenkrebs

Zusammenfassung
Ohrenkrebs ist zwar selten, aber aufgrund seiner möglichen Folgen eine Erkrankung, die nicht zu unterschätzen ist. Früherkennung, Diagnose und rechtzeitige Behandlung sind entscheidend und verbessern die Prognose und Lebensqualität von Menschen, die von Ohrenkrebs betroffen sind. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und das Bewusstsein für Risikofaktoren können eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung spielen. Auch wenn die Behandlung von Ohrenkrebs eine Herausforderung sein kann, bieten Fortschritte in der Medizin und den Behandlungsmöglichkeiten Hoffnung auf eine Zukunft für jene, die dieser seltenen, aber ernsten Bedrohung ausgesetzt sind.
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Informationszwecken. Diese Informationen sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung. Wenn Sie Fragen bezüglich Ihrer Gesundheit haben, sollten Sie sich immer an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft wenden.
Autor
Hansaton
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