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Das menschliche Ohr ist ein bemerkenswertes Organ, das eine entscheidende Rolle dabei spielt, Geräusche zu hören und zu verstehen. Es ist jedoch nicht immun gegen so manche Krankheiten oder Probleme. Auch Vibrationen können Unbehagen verursachen und unser Hörerlebnis beeinträchtigen. Sie können verschiedene Ursachen haben, von physiologischen Problemen bis hin zu Umweltfaktoren. In diesem Artikel befassen wir uns mit einigen häufigen Ursachen für Vibrationen im Ohr, darunter Erkrankungen, die als pulsierender Tinnitus, Funktionsstörung der Eustachischen Röhre, Myoklonie, Kiefergelenksstörungen, allergische Rhinitis oder Lärmtrauma bekannt sind. Darüber hinaus werden wir mögliche Lösungen für den Umgang mit einer Vibration im Ohr untersuchen und uns gleichzeitig mit der Frage befassen, ob auch Stress ein Auslöser sein kann.

Warum bekomme ich Vibrationen in meinem Ohr?

Vibrationen im Ohr werden von Betroffenen als unangenehme Bewegung oder pulsierendes Dröhnen beschrieben. Diese Empfindungen können zeitweise oder anhaltend auftreten, Beschwerden verursachen und sie im Alltag beeinträchtigen.

Mehrere Ursachen können zum Vibrationsempfinden im Ohr beitragen:
1. Pulsierender Tinnitus:
Wahrnehmung rhythmischer Geräusche, oft synchron mit dem Herzschlag. Dieses Gefühl kann durch verschiedene zugrunde liegende Faktoren wie Gefäßanomalien, Störungen beim Blutfluss oder Veränderungen des Blutdrucks, insbesondere Bluthochdruck, entstehen. Die Identifizierung der spezifischen Ursache ist für eine wirksame Behandlung entscheidend.1
2. Funktionsstörung der Eustachischen Röhre:
Die Eustachischen Röhren sind für die Regulierung des Luftdrucks im Mittelohr verantwortlich. Eine Fehlfunktion dieser Röhren kann zu Völlegefühl, Druckgefühl und Vibrationen im Ohr führen, aber auch zu einer Ohrenentzündung. Eine solche Funktionsstörung kann durch Allergien, Nasennebenhöhlenentzündungen oder anatomische Erkrankungen verursacht werden.2
3. Myoklonie:
Es gibt zwei Muskeln im Mittelohr, die als Stapedius- und Tensor-Tympani-Muskeln bekannt sind. Muskelkontraktionen im Mittelohr, Myoklonie genannt, können Vibrationen oder Klickgeräusche verursachen. Das wird manchmal auch als objektiver Tinnitus bezeichnet. Diese Kontraktionen können verschiedene Ursachen haben, darunter auch neurologische Erkrankungen.3
4.Kiefergelenksstörungen
Eine Funktionsstörung des Gelenks, das den Kiefer mit dem Schädel verbindet, kann zu Vibrationen und Beschwerden im Ohr führen, oft begleitet von Kieferschmerzen und einer eingeschränkten Kieferbewegung.4
5. Allergische Rhinitis:
Allergien, die zu einer verstopften Nase und Entzündungen führen, können sich indirekt auf die Ohren auswirken, indem sie den normalen Druckhaushalt stören. Das kann zu einem Völlegefühl im Ohr, einer Ohrenentzündung und zu Vibrationen führen.
6. Lärm oder Lärmtrauma:
Laute Geräusche oder plötzliche, intensive Geräusche können die empfindlichen Strukturen des Innenohrs – die schneckenförmige Cochlea und/oder den Hörnerv – schädigen. Das kann zu vorübergehenden oder dauerhaften Vibrationsempfindungen und Ohrensausen, dem sogenannten Tinnitus, führen. Auch ein vorübergehender oder dauerhafter Hörverlust ist möglich.5
7. Ansammlung von Ohrenschmalz:
Die Ansammlung von Ohrenschmalz, auch Cerumen genannt, kann ein Druckgefühl oder Vibrationen im Ohr verursachen. Das geschieht, wenn das Ohrenschmalz die Schallwellenschwingungen behindert, die durch das Außenohr zum Trommelfell geleitet werden. Das kann das Gehör beeinträchtigen und Unbehagen verursachen.6

Wie werde ich das Vibrieren im Ohr wieder los?

Die Behandlung von Vibrationen im Ohr hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Für eine genaue Diagnose und individuelle Behandlung ist es wichtig, eine Ärztin oder einen Arzt zu konsultieren.

Hier haben wir einige mögliche Behandlungsformen für Sie zusammengefasst:
1. Pulsierender Tinnitus:
Die Behandlung von pulsierendem Tinnitus kann die Behebung von Blutgefäßproblemen, die Regulierung von Bluthochdruck oder andere medizinische Eingriffe umfassen.1
2. Funktionsstörung der Eustachischen Röhre:
Die Behandlung kann die Verwendung von abschwellenden Mitteln, Nasensprays oder anderen Medikamenten umfassen, um Entzündungen zu reduzieren und die ordnungsgemäße Funktion zu fördern. In chronischen Fällen können chirurgische Optionen oder Hörgeräte in Betracht gezogen werden, um einen möglichen Hörverlust zu beheben.2
3. Myoklonie:
Durch Myoklonie verursachte Vibrationen können durch eine Kombination aus medizinischen Behandlungen wie den  Einsatz von Muskelrelaxantien und Therapien zur Reduzierung der Muskelverspannung behoben werden. Zudem kann eine Klangtherapie helfen, den Tinnitus zu überdecken.3
4. Kiefergelenksstörungen:
Kiefergelenksstörungen können durch Physiotherapie, zahnärztliche Behandlungen, Änderungen des Lebensstils (z. B. Techniken zur Stressreduzierung) und in schweren Fällen durch chirurgische Eingriffe gelindert werden.4
5. Allergische Rhinitis:
Die Behandlung von allergischer Rhinitis umfasst die Identifizierung und Vermeidung der auslösenden Allergene sowie die Verwendung von Antihistaminika, entzündungshemmenden Mitteln oder nasalen Kortikosteroiden und die Einhaltung einer guten Nasenhygiene (Nasenspülung etc.).
6. Lärm oder Lärmtrauma:
Bei lärmbedingten Vibrationen ist die Prävention entscheidend. Das Tragen eines Gehörschutzes in lauten Umgebungen und die Vermeidung einer längeren Lärmeinwirkung können dazu beitragen, Schäden am Innenohr und somit einen Hörverlust zu vermeiden.5
7. Ohrenschmalzablagerungen:
Ohrenschmalz kann von medizinischem Fachpersonal durch Absaugung, Spülung oder manuell sicher entfernt werden. Hausmittel sind nicht die ideale Lösung, da sie Ohrenschmalz weiter in den Gehörgang drücken und die Situation verschlimmern können.6

Kann Stress Vibrationen im Ohr verursachen?

Es ist bekannt, dass Stress erhebliche Auswirkungen auf unsere Körperfunktionen hat, das Gehör bildet da keine Ausnahme. Stress kann indirekt zum Vibrieren im Ohr beitragen, indem er den Blutdruck und die Muskelanspannung beeinflusst und sogar bestehende Erkrankungen wie Tinnitus oder Myoklonie verschlimmert. Stressbewältigungstechniken wie Entspannungsübungen, Meditation und Therapie können dazu beitragen, die Auswirkungen von Stress auf das Ohr zu reduzieren.

Zusammenfassung

Vibrationen im Ohr können beunruhigend sein und sowohl das körperliche als auch unser emotionales Wohlbefinden beeinträchtigen. Für eine genaue Diagnose und wirksame Behandlung ist es unerlässlich, die Ursachen herauszufinden. Unabhängig davon, ob die Vibrationen von pulsierendem Tinnitus, Funktionsstörungen der Eustachischen Röhre, Myoklonie, Kiefergelenksstörungen, allergischer Rhinitis, Lärmbelastung oder Ohrenschmalzbildung herrühren, ist die Einholung von medizinischem Rat von größter Bedeutung. Mit einer geeigneten Behandlung können Betroffene das Vibrieren im Ohr lindern und ihr Hörvermögen wiedererlangen.

Quellen

1. Smith, A. B., & Johnson, C. D. (2018). Pulsatile Tinnitus: A Review of 84 Patients. Otolaryngology–Head and Neck Surgery, 159(5), 880-885.
2. Bluestone, C. D., & Swarts, J. D. (2010). Eustachian tube function: physiology, pathophysiology, and role of allergy in pathogenesis. The Annals of Otology, Rhinology, and Laryngology, 119(9), 559-567.
3. Bhimrao SK, Masterson L, Baguley D. (2012). Systematic review of management strategies for middle ear myoclonus. Otolaryngol Head Neck Surg.;146(5):698-706. doi: 10.1177/0194599811434504. Epub 2012 Jan 18. PMID: 22261497.
4. Kundu H, Basavaraj P, Kote S, Singla A, Singh S. (2013). Assessment of TMJ Disorders Using Ultrasonography as a Diagnostic Tool: A Review. J Clin Diagn Res.;7(12):3116-20. doi: 10.7860/JCDR/2013/6678.3874. Epub 2013 Dec 15. PMID: 24551747; PMCID: PMC3919321.
5. NIDCD. (2020). Noise-Induced Hearing Loss. National Institute on Deafness and Other Communication Disorders. https://www.nidcd.nih.gov/health/noise-induced-hearing-loss
6. Earwax (Cerumen Impaction) (2018) American Academy of Otolaryngology–Head and Neck Surgery. https://www.enthealth.org/conditions/earwax-cerumen-impaction/
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